lass der sonne glanz verschwinden, wenn es in der seele tagt, wir im eignen herzen finden, was die ganze welt versagt. alteste: es ist des wachstums blute, im jungling als ambrosia bereitet und atmospharisch ringsumher verbreitet. von grauer zelten woge weit das tal dahin, als nachgesicht der sorg- und grauenvollsten nacht. faust: so sehr auch bildner auf ihn pochen, so herrlich kam er nie zur schau. da herrschet well' auf welle kraftbegeistet, zieht sich zuruck, und es ist nichts geleistet, was zur verzweiflung mich beangstigen konnte! wenn unerwartet mit gewalt dann aber seine stimm' erschallt, wie blitzes knattern, meergebraus, dann niemand weiss, wo ein noch aus, zerstreut sich tapfres heer im feld, und im getummel bebt der held. nun ist die luft von solchem spuk so voll, dass niemand weiss, wie er ihn meiden soll. faust: die gaben, diesen hier verliehen-- an jeglichen ein reiches land--, sind gross und herrlich; lass sie ziehen! parasiten: ihr wackern trager und eure schwager, die kohlenbrenner, sind unsre manner. denn schlafert jenes, alle sinken nieder; wird es verletzt, gleich alle sind verwundet, erstehen frisch, wenn jenes rasch gesundet. astrolog: im priesterkleid, bekranzt, ein wundermann, der nun vollbringt, was er getrost begann. mit scharfen schnabeln, krallen beinen, sie stechen nieder auf die kleinen; verhangnis wetterleuchtet schon. so leuchtet's und schwanket und hellet hinan: die korper, sie gluhen auf nachtlicher bahn, und ringsum ist alles vom feuer umronnen; so herrsche denn eros, der alles begonnen! knabe lenker: hiebei darfst du nicht stehen bleiben, du musst ihn recht genau beschreiben. phorkyas: hast du vergessen, wie er deinen deiphobus, des totgekampften = paris bruder, unerhort verstummelte, der starrsinnig witwe dich erstritt und glucklich kebste? ich nehm' es auf und weiss; in allen fallen, das schonste gluck durch grille zu vergallen; der mensch ist ungleich, ungleich sind die stunden. anaxagoras: durch feuerdunst ist dieser fels zu handen. sei das gespenst, das, gegen uns erstanden, sich kaiser nennt und herr von unsern landen, des heeres herzog, lehnherr unsrer grossen, mit eigner faust ins totenreich gestossen! faust: das ist gar leicht, es muss von herzen gehn. alter ist ein kaltes fieber im frost von grillenhafter not. da sprossen hundert braunlich rote flecken, die zum verdruss die weisse haut bedecken. mephistopheles: du wahnst, es fuge sich sogleich; hier stehen wir vor steilern stufen, greifst in ein fremdestes bereich, machst frevelhaft am ende neue schulden, denkst helenen so leicht hervorzurufen wie das papiergespenst der gulden. mephistopheles: auch hier geschieht, was langst geschah, denn naboths weinberg war schon da. ich wollt', ich war' davon-- fuhlst du, wie uns das umflicht, das gespenstische gezucht? mich deucht, er will ein zeichen senden, gib acht, es deutet sich sogleich. keins von beiden wisst ihr je zu bestehn mit gleichmut. vielleicht auch irrt sie zweifelhaft im labyrinth der wundersam aus vielen einsgewordnen burg, den herrn erfragend furstlicher hochbegrussung halb. wussten wir doch kaum zu klagen, neidend singen wir dein los: dir in klar- und truben tagen lied und mut war schon und gross. alle: zuruckgegeben sind wir dem tageslicht, zwar personen nicht mehr, das fuhlen, das wissen wir, aber zum hades kehren wir nimmer. gingst etwa du, dem wunderbaren heldenherrn mich anzukundigen, wohlempfang bereitend mir, so habe dank und fuhre schnell mich ein zu ihm; beschluss der irrfahrt wunsch' ich. du, geraumig weite luft, fulle dich mit kuhlem duft! all-einzeln sieht sie euch geniessen des landes, dem kein wohl gebricht; ihr sucht getrost zu ihren fussen bestatigung und recht und licht. es ziemt in vaterfreudenstunde nicht hass dem herzen, scheltwort nicht dem munde. hier sitzt nun alles, herr und hof im runde, die banke drangen sich im hintergrunde; auch liebchen hat, in dustern geisterstunden, zur seite liebchens lieblich raum gefunden. die wohlgestalt, die mich voreinst entzuckte, in zauberspiegelung begluckte, war nur ein schaumbild solcher schone! seit manchen monden, einigen sonnen erfahrungsfulle habt ihr wohl gewonnen. entferne diesen guten, lass ihn frei; den gottbetorten treffe keine schmach. helena: ich scheine mir verlebt und doch so neu, in dich verwebt, dem unbekannten treu. ich spurt' ein ungeheures prallen, der fels war aus dem mond gefallen; gleich hat er, ohne nachzufragen, so freund als feind gequetscht, erschlagen. auf meinen wink, in jener ersten nacht, entfaltete sich aller sterne pracht. jedem worte klingt der ursprung nach, wo es sich her bedingt: grau, gramlich, griesgram, greulich, graber, grimmig, etymologisch gleicherweise stimmig, + verstimmen uns. faust: das widerstehn, der eigensinn verkummern herrlichsten gewinn, dass man, zu tiefer, grimmiger pein, ermuden muss, gerecht zu sein. mich druckt des gluhenden stabs gewicht-- verloren sind wir all' und all'. nun schwanke zwischen ohr und mund das tropfenei aus meeresgrund; rubinen werden gar verscheucht, das wangenrot sie niederbleicht. um sie verschlingen sich leichte wolkchen, sind busserinnen, ein zartes volkchen, um ihre kniee den ather schlurfend, gnade bedurfend. euch find' ich nun, ihr frechen, aus der fremde her mit ubermut ergossen, gleich der kraniche laut-heiser klingendem zug, der uber unser haupt, in langer wolke, krachzend sein geton herab schickt, das den stillen wandrer uber sich hinauf zu blicken lockt; doch ziehn sie ihren weg dahin, er geht den seinen; also wird's mit uns geschehn. sie werfen sich, anmutigster gebarde, vom wasserdrachen auf neptunus' pferde, dem element aufs zarteste vereint, dass selbst der schaum sie noch zu heben scheint. mephistopheles: wenn ihm der schlussel nur zum besten frommt! helena: was ich gesehen, sollt ihr selbst mit augen sehn, wenn ihr gebilde nicht die alte nacht sogleich zuruckgeschlungen in ihrer tiefe wunderschoss. und die ture, fest verriegelt, ist durch wunderkraft entsiegelt. gestehen wir, es sind verruckte stunden, und luna wiegt sich ganz bequem an ihrem platz, so wie vordem. indes zerfiel das reich in anarchie, wo gross und klein sich kreuz und quer befehdeten und bruder sich vertrieben, toteten, burg gegen burg, stadt gegen stadt, zunft gegen adel fehde hat, der bischof mit kapitel und gemeinde; was sich nur ansah, waren feinde. deshalb denn ungesaumt verbind' ich mich sogleich mit euch vier wurdigen, fur haus und hof und reich. blinkt nicht der goldne stab heischend, gebietend uns wieder zuruck zu dem unerfreulichen, grautagenden, ungreifbarer gebilde vollen, uberfullten, ewig leeren hades? doch haltet wort und atem fest im munde, ein herrlich werk ist gleich zustand gebracht. er macht ein widerlich gesicht; das konigsgut gefallt ihm nicht. das erdetreiben, wie's auch sei, ist immer doch nur plackerei; dem leben frommt die welle besser; dich tragt ins ewige gewasser proteus-delphin: schon ist's getan! philemon: kann der kaiser sich versund'gen, der das ufer ihm verliehn? natur ist sunde, geist ist teufel, sie hegen zwischen sich den zweifel, ihr missgestaltet zwitterkind. ein jeder schlagt und wird erschlagen, und furs kommando bleibt man taub. die einen fasst des lebens holder lauf, die andern sucht der kuhne magier auf; in reicher spende lasst er, voll vertrauen, was jeder wunscht, das wunderwurdige schauen. vom schonsten mann hast du gesprochen, nun sprich auch von der schonsten frau! der kaiser kann's nicht, will's nicht--lasst uns wahlen, den neuen kaiser neu das reich beseelen, indem er jeden sicher stellt, in einer frisch geschaffnen welt fried' und gerechtigkeit vermahlen. lasst euch solchen schatz nicht rauben, imsen, auf! euphorion: nein, nicht ein kind bin ich erschienen, in waffen kommt der jungling an; gesellt zu starken, freien, kuhnen, hat er im geiste schon getan. vollbringt der elfen schonste pflicht: gebt ihn zuruck dem heiligen licht! das alles hielt ich fest und mein, nun aber, lose, wird es dein. homunculus: in dieser holden feuchte was ich auch hier beleuchte, ist alles reizend schon. ritter: gelegentlich nimmt jeder sich das beste; ich hielte mich an diese schonen reste. doch muss ich solche kunste loben, die schopferisch, in einer nacht, zugleich von unten und von oben, dies berggebau zustand gebracht. er ist, wie ich von ihm vernommen, gar wundersam nur halb zur welt gekommen. zu unserm lobe bringt dies ins reine; denn wirkten grobe nicht auch im lande, wie kamen feine fur sich zustande, so sehr sie witzten? von schonheit ward von jeher viel gesungen-- wem sie erscheint, wird aus sich selbst entruckt, wem sie gehorte, ward zu hoch begluckt. dies vermagst du zu vollenden, nimm es, herr, in deine hut: jeder schatz in deinen handen kommt der ganzen welt zugut. brannte doch troja, sahen wir doch tod vor augen, schmahlichen tod; und sind wir nicht hier dir gesellt, dienstbar freudig, schauen des himmels blendende sonne und das schonste der erde huldvoll, dich, uns glucklichen? ein erfrorner fuss verhindert mich am wandeln wie am tanzen, selbst ungeschickt beweg' ich mich zum gruss. auf einmal aber steigt ein dunst empor und deckt mit dichtgewebtem flor die lieblichste von allen szenen. nereiden und tritonen: sind eigentlich ihrer sieben. faust: alles ist sodann gefunden: ich bin dein, und du bist mein; und so stehen wir verbunden, durft' es doch nicht anders sein! sonst mit dem letzten atem fuhr sie aus, ich passt' ihr auf und, wie die schnellste maus, schnapps! ein andrer: ich schaffe gleich dem liebchen kett' und ringe. von deinem diadem, der christenheit zum schaden, traf das verfluchte haupt der erste strahl der gnaden. ich helfe mir zuletzt mit wahrheit aus; der schlechteste behelf! indessen feiern wir, auf jeden fall, nur lustiger das wilde karneval. schritt, ihr herrn vom graden, herrn vom krummen horne, von altem teufelsschrot und--korne, bringt ihr zugleich den hollenrachen mit. die hohe weisheit wird gekront, das ufer ist dem meer versohnt; vom ufer nimmt, zu rascher bahn, das meer die schiffe willig an; so sprich, dass hier, hier vom palast dein arm die ganze welt umfasst. flamme flammet, rot in gluten steht das schwarze moosgestelle; retteten sich nur die guten aus der wildentbrannten holle! mephistopheles: das ist ein wunderbarer gruss, die kuhnsten klettrer sind konfus. raubschiffend ruderte menelas von bucht zu bucht, gestad' und inseln, alles streift' er feindlich an, mit beute wiederkehrend, wie sie drinnen starrt. die sessel sind, die stuhle schon zur hand; den kaiser setzt man grade vor die wand; auf den tapeten mag er da die schlachten der grossen zeit bequemlichstens betrachten. die gottin scheint herabzusinken, sie neigt sich uber, seinen hauch zu trinken; beneidenswert! sei's erlaubt, uns anzupaaren eurem reichen jugendflor, und wir putzen reifer waren fulle nachbarlich empor. da seh' ich auch die neue wohnung, die jenes alte paar umschliesst, das, im gefuhl grossmutiger schonung, der spaten tage froh geniesst. mephistopheles: du bist recht appetitlich oben anzuschauen, doch unten hin die bestie macht mir grauen. wenn sie das goldne vlies erlangt, wir die kabiren. mit langsam-ernstem, ehrfurchtsvoll gehaltnem schritt seh' ich den fursten; wende dich, o konigin! mangelte vertrauen, wo majestat unweigerlich gebeut, bereite macht feindseliges zerstreut? denn du bestiegest kaum den thron, so neigen schon, so beugen schon verstand und reichtum und gewalt sich vor der einzigen gestalt. horen mochten wir am liebsten, was wir gar nicht glauben konnen; denn wir haben langeweile, diese felsen anzusehn. kaiser: sich selbst erhalten bleibt der selbstsucht lehre, nicht dankbarkeit und neigung, pflicht und ehre. gefasse, goldne, schmelzen sich, gemunzte rollen walzen sich. phorkyas: ajax fuhrte ja geschlungene schlang' im schilde, wie ihr selbst gesehn. wagner: es steigt, es blitzt, es hauft sich an, im augenblick ist es getan. zu hauf euch sehend, scheint mir ein zikadenschwarm herabzusturzen, deckend grune feldersaat. daneben braucht man auch, ich kann es nicht verschweigen, entferntes holz und kalk und schiefer und dergleichen. billige, was des mannes brust ernst und zart beweget und mit heiliger liebeslust dir entgegentraget. phorkyas: habt ihr geduld, des vortrags langgedehnten zug still anzuhoren? faust: die sterne bergen blick und schein, das feuer sinkt und lodert klein; ein schauerwindchen fachelt's an, bringt rauch und dunst zu mir heran. raufebold: wenn einer mir ins auge sieht, werd' ich ihm mit der faust gleich in die fresse fahren, und eine memme, wenn sie flieht, fass' ich bei ihren letzten haaren. ein andrer: es ist ein schatz, den leg' ich schatzen bei. ich eiferte fur kist' und schrein; das sollte wohl gar ein laster sein. ihr sammelt euch mit gunstigem sterne, da droben ist uns gluck und heil geschrieben. suchen wir alsobald reben in zeilen, reben am hugelrand, feigen und apfelgold. mephistopheles: da steh' ich schon, des chaos vielgeliebter sohn! ihr seht ein klar gesicht, jedoch so ist's im leidigen sommer nicht! homunculus: ein guter rat ist auch nicht zu verschmahn. wie hab' ich paris vaterlich gewarnt, eh sein gelust ein fremdes weib umgarnt. ihr glucklichen augen, was je ihr gesehn, es sei wie es wolle, es war doch so schon! schon stand ich unerschuttert so, als uber mich pompejus floh. und welch verliebtes paar habt ihr ins rauchloch eingeschlossen? und ihr daktyle, kleinste, so viele, euch sei befohlen, holzer zu holen! zweiter kundschafter: erst gewahrten wir vergnuglich wilden wesens irren lauf; unerwartet, unverzuglich trat ein neuer kaiser auf. kesseln entwickelt sich's und wallt von goldnem blute, zunachst der schmuck von kronen, ketten, ringen; es schwillt und droht, ihn schmelzend zu verschlingen. wie und wo ich mich vergnuge, mag es immerhin geschehn; lass mich liegen, wo ich liege, denn ich mag nicht langer stehn. obergeneral: der zweite kommt, nur langsam steigt er nieder, dem muden manne zittern alle glieder. zwerg und zwergin, rasch zum fleisse, musterhaft ein jedes paar; weiss nicht, ob es gleicher weise schon im paradiese war. eilebeute: bin ich auch ihm nicht angeweibt, er mir der liebste buhle bleibt. phorkyas: ihr wisst es deutlich, seht vor augen ihren tod, merkt den eurigen da drinne: nein, zu helfen ist euch nicht. ein vierter teil: wallt ihr andern, wo's beliebet; wir umzingeln, wir umrauschen den durchaus bepflanzten hugel, wo am stab die rebe grunt; dort zu aller tage stunden lasst die leidenschaft des winzers uns des liebevollsten fleisses zweifelhaft gelingen sehn. doch erfrischet neue lieder, steht nicht langer tief gebeugt: denn der boden zeugt sie wieder, wie von je er sie gezeugt. die bunten wimpel wehen frohlich, die starren masten stehn bereit; in dir preist sich der bootsmann selig, dich grusst das gluck zur hochsten zeit. der kaiser gelangt auf den thron, zu seiner rechten der astrolog. mephistopheles: unsinnig war's, leichtsinnig zu versprechen. bist du baucis, die geschaftig halberstorbnen mund erquickt? da pack' ich eine thyrsusstange, den pinienapfel als den kopf! beginnt er den tagslauf und ist es getan, er blickt uns mit feurigem strahlenblick an. denn ruf und schicksal bestimmten fuwahr die unsterblichen zweideutig mir, der schongestalt bedenkliche begleiter, die an dieser schwelle mir sogar mit duster drohender gegenwart zur seite stehn. es kommt mir wahrlich das gelusten, rauchwarme hulle, dir vereint mich als dozent noch einmal zu erbrusten, wie man so vollig recht zu haben meint. nur mit zwei schiffen ging es fort, mit zwanzig sind wir nun im port. blick' ich hinauf, hierher, hinuber, allunverandert ist es, unversehrt; die bunten scheiben sind, so dunkt mich, truber, die spinneweben haben sich vermehrt; die tinte starrt, vergilbt ist das papier; doch alles ist am platz geblieben; sogar die feder liegt noch hier, mit welcher faust dem teufel sich verschrieben. was hilft dem menschengeist verstand, dem herzen gute, willigkeit der hand, wenn's fieberhaft durchaus im staate wutet und ubel sich in ubeln uberbrutet? ich furchte, dass er sich ergetzt, wenn er die sittlichkeit verletzt. so war er ein geborner konig, als jungling herrlichst anzuschaun; dem altern bruder untertanig und auch den allerliebsten fraun. helena, faust und chor: wolltest du den gemsen gleichen? der kuche dienerschaft soll sich mit mir vereinigen, das ferne beizuziehn, die jahrszeit zu beschleunigen. chiron: ward neben mir ein held verletzt, da wusst' ich hulf' und rat zu schaffen; doch liess ich meine kunst zuletzt den wurzelweibern und den pfaffen. o ewig unglucksel'ge nacht, was hast du uns fur leid gebracht! schnell weiss der arm sein starkes recht zu nutzen; er hebt den schild, den schadel zu beschutzen; das schwert gewahret seiner pflicht sogleich, lenkt kraftig ab und wiederholt den streich; der tuchtige fuss nimmt teil an ihrem gluck, setzt dem erschlagnen frisch sich ins genick. phorkyas: nicht rauber sind es, einer aber ist der herr. er verliert sich immer tiefer, siehet alle dinge schiefer, sich und andre lastig druckend; atemholend und erstickend; nicht erstickt und ohne leben, nicht verzweiflend, nicht ergeben. noch starrt das land von fremden zentnermassen; wer gibt erklarung solcher schleudermacht? so war apoll den hirten zugestaltet, dass ihm der schonsten einer glich; denn wo natur im reinen kreise waltet, ergreifen alle welten sich. hat doch achill auf phera sie gefunden, selbst ausser aller zeit. unveraltete, dreinamig-dreigestaltete, dich ruf' ich an bei meines volkes weh, diana, luna, hekate! da musstet ihr an solchen orten wohnen, wo pracht und kunst auf gleichem sitze thronen, wo jeden tag, behend, im doppelschritt, ein marmorblock als held ins leben tritt. nereiden und tritonen: was wir auf handen tragen, soll allen euch behagen. phorkyas: dann sagen sie: aus hohlem schattenreich herauf gesellte sich inbrunstig noch achill zu dir! verschwunden ist, was ich besass, ein abgemahtes, welkes gras. weitlaufiger saal mit nebengemachern herold: denkt nicht, ihr seid in deutschen grenzen von teufels-, narren- und totentanzen; ein heitres fest erwartet euch. doch uns sterbliche notigt, ach, leider trauriges missgeschick zu dem unsaglichen augenschmerz, den das verwerfliche, ewig-unselige schonheitliebenden rege macht. lynkeus: schwach ist, was der herr befiehlt, tut's der diener, es ist gespielt: herrscht doch uber gut und blut dieser schonheit ubermut. wie es uns kranke, wie du zerstorest das schon errungene mein, dein und sein. gedroschner spass-- kalenderei--chymisterei-- das hort' ich oft--und falsch gehofft-- und kommt er auch--so ist's ein gauch-- mephistopheles: da stehen sie umher und staunen, vertrauen nicht dem hohen fund, der eine faselt von alraunen, der andre von dem schwarzen hund. dann ohne zaudern, mit entzucken kannst du dich selbst, wirst die geliebte schmucken; ein leuchtend farb--und glanzgestein erhoht die schonheit wie die majestat. wenn der bluten fruhlingsregen uber alle schwebend sinkt, wenn der felder gruner segen allen erdgebornen blinkt, kleiner elfen geistergrosse eilet, wo sie helfen kann; ob er heilig, ob er bose, jammert sie der unglucksmann. zum augenblicke durft' ich sagen: verweile doch, du bist so schon! blank trag' ich's dir dann vor, blank halt' ich dir's zur seite, der hochsten majestat zu ewigem geleite. und die eltern vor entzucken werfen wechselnd sich ans herz. nach samothrace grade zu, verschwunden mit gunstigem wind. erster kundschafter: glucklich ist sie uns gelungen, listig, mutig, unsre kunst, dass wir hin und her gedrungen; doch wir bringen wenig gunst. von osten kamen wir heran, und um den westen war's getan; ein lang und breites volksgewicht, der erste wusste vom letzten nicht. kaiser: sag, weisst du narr nicht auch noch eine not? tauscht mich ein entzuckend bild, als jugenderstes, langstentbehrtes hochstes gut? hier unten lauert, ob's wie phosphor gleisst: das ist das seelchen, psyche mit den flugeln, die rupft ihr aus, so ist's ein garstiger wurm; mit meinem stempel will ich sie besiegeln, dann fort mit ihr im feuerwirbelsturm! phorkyas: kaum die augen ausgerieben, kinder, langeweilt ihr schon? sirenen: die helden des altertums ermangeln des ruhms, wo und wie er auch prangt, wenn sie das goldne vlies erlangt, ihr die kabiren. mephistopheles: ihr scheltet uns verdammte geister und seid die wahren hexenmeister; denn ihr verfuhret mann und weib. du sahst sie einst; heut hab' ich sie gesehn, so schon wie reizend, wie ersehnt so schon. doch hut' ich mich vor jeder fehde; an dich, gebieter, wend' ich frag' und rede. helena: als schaffnerin bestellt' er dich sogleich hieher, vertrauend vieles, burg und kuhn erworbnen schatz. mephistopheles: was du nicht alles zu erzahlen hast! gesellig dann und frohlich badend, erdreistet schwimmend, furchtsam watend; geschrei zuletzt und wasserschlacht. du standst als grosser pan, der kanzler sprach mit uns zu dir heran: "gewahre dir das hohe festvergnugen, des volkes heil, mit wenig federzugen. die gesellen: das ist nur fur die langeweil'; wir alle fordern gleichen teil. euphorion: nun lasst mich hupfen, nun lasst mich springen! rosenknospen: mogen bunte phantasieen fur des tages mode bluhen, wunderseltsam sein gestaltet, wie natur sich nie entfaltet; grune stiele, goldne glocken, blickt hervor aus reichen locken! er ist's allein, der sie zusammenhalt, der weisheit taglicher vermehrer. phorkyas: sei willkommen, herr und konig, gerne geb' ich rechenschaft. ein projekt-- mephistopheles: wo fehlt's nicht irgendwo auf dieser welt? dir zu jedem dienst erbotig, schone luna, sei uns gnadig! wenn du nicht wolken sendetest, nicht reiche bache spendetest, hin und her nicht flusse wendetest, die strome nicht vollendetest, was waren gebirge, was ebnen und welt? faust: entferne schnell die kuhn erworbne last, zwar nicht getadelt, aber unbelohnt. also furcht' ich schon, mein heer gehorcht der siegend unbesiegten frau. da hielten der geschwister eiligen lauf die sumpfe bei eleusis auf; die bruder wateten, ich patschte, schwamm hinuber; da sprang sie ab und streichelte die feuchte mahne, schmeichelte und dankte lieblich-klug und selbstbewusst. man lasst ihr toben wutend hausen, schon ist die halbe welt vertan; es sind noch konige da draussen, doch keiner denkt, es ging' ihn irgend an. mephistopheles: zum lernen gibt es freilich eine zeit; zum lehren seid ihr, merk' ich, selbst bereit. die menschen sind im ganzen leben blind, nun, fauste, werde du's am ende! obschon dein name langst die welt begluckt, man hat ihn nie so freundlich angeblickt. denn wer entreisset sie jetzt dem gewalt'gen besitzer? nereus: sie kehren schwankend fern zuruck, bringen nicht mehr blick zu blick; in gedehnten kettenkreisen, sich festgemass zu erweisen, windet sich die unzahlige schar. gleich erstarrten bildern steht ihr da, geschreckt, vom tag zu scheiden, der euch nicht gehort. die topfe drunten, voll von goldgewicht-- zieh deinen pflug und ackre sie ans licht. er hat nichts weiter zu erstreben, wo's irgend fehlte, spaht sein blick, und seine reine lust zu geben ist grosser als besitz und gluck. des gegenkaisers zelt eilebeute: so sind wir doch die ersten hier! chor: was geschehen werde, sinnst du nicht aus; konigin, schreite dahin guten muts! hier sind die ratsel nicht am orte, das ist die sache dieser herrn. herold: er scheint ein konig reich und milde, wohl dem, der seine gunst erlangt! habebald: wir trugen unsre glieder feil und holen unser beuteteil. thales: ich fuhrte dich zum alten nereus gern; zwar sind wir nicht von seiner hohle fern, doch hat er einen harten kopf, der widerwartige sauertopf. als aber ich dem schosse des herdes mich genaht, da sah ich, bei verglommner asche lauem rest, am boden sitzen welch verhulltes grosses weib, der schlafenden nicht vergleichbar, wohl der sinnenden. nach ihrer wohnung magst ins tiefste schurfen; du selbst bist schuld, dass ihrer wir bedurfen. phantasiestrauss: meinen namen euch zu sagen, wurde theophrast nicht wagen; und doch hoff' ich, wo nicht allen, aber mancher zu gefallen, der ich mich wohl eignen mochte, wenn sie mich ins haar verflochte, wenn sie sich entschliessen konnte, mir am herzen platz vergonnte. armschienen wie der beine schienen, als guelfen und als ghibellinen, erneuen rasch den ewigen streit. ich glaubt' es wurdig, hoch und bar, nun seh' ich, dass es nichtig war. kanzler: natur und geist--so spricht man nicht zu christen. denn jung ward ihm der thron zuteil, und ihm beliebt' es, falsch zu schliessen, es konne wohl zusammengehn und sei recht wunschenswert und schon: regieren und zugleich geniessen. wendete mich hier- und dorthin, suchte wurzeln, moos und rinden, kundig aller wirksamkeiten, und so blieben sie allein. an pylos traten wir zu lande, der alte nestor ist nicht mehr, und alle kleinen konigsbande zersprengt das ungebundne heer. ein fremder, der sich dort versteckt und fechten wollte, ward gestreckt. sie denken wohl, mit solchen blumeleien die heissen teufel einzuschneien; das schmilzt und schrumpft vor eurem hauch. phorkyas: sie stirbt einen edlen tod; doch am hohen balken drinnen, der des daches giebel tragt, wie im vogelfang die drosseln, zappelt ihr der reihe nach. chiron: hier trotzten rom und griechenland im streite, peneios rechts, links den olymp zur seite, das grosste reich, das sich im sand verliert; der konig flieht, der burger triumphiert. ich find' euch noch, wie ich euch sah; ein anderer bin ich wieder da. bald ist ein grosses gut zerronnen, es rauscht im lebensstrom hinab. faust: schatz ist sie, hochgewinn, besitz und pfand; bestatigung, wer gibt sie? das heiss' ich frischen hexenritt, die bringen ihren blocksberg mit. faust: gebirgesmasse bleibt mir edel-stumm, ich frage nicht woher und nicht warum. doch ein einziger blick ergetzt, dass er das ganze jahr ersetzt, thales: heil! der vater bist du aller hindernisse, fur jedes mittel willst du neuen lohn. und wie goldlockigen hirten vielleicht schwarzborstigen faunen, wie es bringt die gelegenheit, uber die schwellenden glieder vollerteilen sie gleiches recht. die wande selbst erfreuen sich des lebens, pfeilschnellen wimmlens, hin- und widerstrebens. und sie beschutzen um die wette, ringsum von wellen angehupft, nichtinsel dich, mit leichter hugelkette europens letztem bergast angeknupft. allerlei gefarbten schnitzeln ward symmetrisch recht getan; mogt ihr stuck fur stuck bewitzeln, doch das ganze zieht euch an. sind wir doch den zauber los, der alt-thessalischen vettel wusten geisteszwang, so des geklimpers vielverworrner tone rausch, das ohr verwirrend, schlimmer noch den innern sinn. hauptweib: mit drachen mag der drache geizen; ist's doch am ende lug und trug! er prahlt nicht lang auf seinem sitze, ich ordne mich dem phalanx an die spitze. sie lost sich langsam, nicht zerstiebend, von mir ab. mephistopheles: wie leicht und gern ich mich hierher gewohne, denn ich verstehe mann fur mann. damit die wohltat allen gleich gedeihe, so stempelten wir gleich die ganze reihe, zehn, dreissig, funfzig, hundert sind parat. welch ein schwanken, welches beben, schaukelnd hin- und widerstreben! schmalpfeiler lieb' ich, strebend, grenzenlos; spitzbogiger zenit erhebt den geist; solch ein gebau erbaut uns allermeist. phorkyas: so viele jahre stand verlassen das talgebrig, das hinter sparta nordwarts in die hohe steigt, taygetos im rucken, wo als muntrer bach herab eurotas rollt und dann, durch unser tal an rohren breit hinfliessend, eure schwane nahrt. so sprach er, mich zum scheiden drangend; aber nichts lebendigen atems zeichnet mir der ordnende, das er, die olympier zu verehren, schlachten will. denn wir halten es verdienstlich, lobenswurdig ganz und gar, unsere blumen, glanzend kunstlich, bluhen fort das ganze jahr. mephistopheles: ist es doch, als war' ihr bange; sah uns durch die lufte ziehn. wir ersten, wir waren's, die gottergewalt aufstellten in wurdiger menschengestalt. am untern peneios peneios: rege dich, du schilfgefluster! mephistopheles: so fasst euch doch und fallt nicht aus der rolle! so schnell, dass man's nicht sehen mag, und immer eins dem andern nach, den jager wurden sie ermuden. du aber heisse mich willkommen, hohes haus, das tyndareos, mein vater, nah dem hange sich von pallas' hugel wiederkehrend aufgebaut und, als ich hier mit klytamnestren schwesterlich, mit kastor auch und pollux frohlich spielend wuchs, vor allen hausern spartas herrlich ausgeschmuckt. mephistopheles: merkst du nun bald, was man an ihm besitzt? die fusse tragen mich so mutig nicht empor die hohen stufen, die ich kindisch ubersprang. du, leuchte noch so stark, du bleibst, gehascht, ein ekler gallert-quark. nun fort zum heitern meeresfeste, dort hofft und ehrt man wundergaste. mephistopheles: wer die terrassen einsam abspaziert, gewahrt die schonste, herrlich aufgeziert, ein aug' verdeckt vom stolzen pfauenwedel, sie schmunzelt uns und blickt nach solcher schedel; und hurt'ger als durch witz und redekunst vermittelt sich die reichste liebesgunst. die andern schwimmen hin und wider mit ruhig glanzendem gefieder, bald auch in regem prachtigen streit, die scheuen madchen abzulenken, dass sie an ihren dienst nicht denken, nur an die eigne sicherheit. flatternde, schwebende, heimlich belebende, zweigleinbeflugelte, knospenentsiegelte, eilet zu bluhn. die welle, die euch wogt und schaukelt, lasst auch der liebe nicht bestand, und hat die neigung ausgegaukelt, so setzt gemachlich sie ans land. thales: gestalt zu wechseln, bleibt noch deine lust. sie richten ihre schwarzen segel hierher vom heissen felsgefecht. alle spitzen der hohen speere seh' ich blitzen; auf unsres phalanx blanken lanzen seh' ich behende flammchen tanzen. kaiser: was ich euch zugedacht in dieser ernsten stunde, vernahmt ihr mit vertraun aus zuverlassigem munde. bis morgen ist's alles durchgebracht, es wird uns diesmal wohl gelingen. wolbt sich des bunten bogens wechseldauer, bald rein gezeichnet, bald in luft zerfliessend, umher verbreitend duftig kuhle schauer. die sieben dort vor theben trugen bildnerein ein jeder auf seinem schilde, reich bedeutungsvoll. ich werd' euch bei dem hohen meister loben; wollt ihr euch nun als meister selbst erproben, so eilet zu der gluhnden schmiede, wo das gezwergvolk, nimmer mude, metall und stein zu funken schlagt. da du, nun anerkannte, neu den alten platz der konigin und hausfrau wiederum betrittst, so fasse langst erschlaffte zugel, herrsche nun, nimm in besitz den schatz und samtlich uns dazu. hier zu verlieren, war' euch ew'ge schande; ans grab heran und haltet fest am rande! bei jedem schritt, wohin du gehst, gehn die palaste mit. kluger herren kuhne knechte gruben graben, dammten ein, schmalerten des meeres rechte, herrn an seiner statt zu sein. der raubt sich herden, der ein weib, kelch, kreuz und leuchter vom altare, beruhmt sich dessen manche jahre mit heiler haut, mit unverletztem leib. du gonnst mir ja mein gluck; doch lisple leis', und gleich bin ich zuruck. helena: doch stille gunst vor allen, wie ich gern gesteh', gewann patroklus, er, des peliden ebenbild. die frau ist grimmig, wenn sie greift, ist ohne schonung, wenn sie raubt; im sieg voran! nun denn, statt freundlich mit trost reich begabten, letheschenkenden, holdmildesten worts regest du auf aller vergangenheit bosestes mehr denn gutes und verdusterst allzugleich mit dem glanz der gegenwart auch der zukunft mild aufschimmerndes hoffnungslicht. ein kuhner heldenmann, umfasst er sie, die kaum sich wehren kann. vierter: wie ich es nicht zu sagen weiss: es war den ganzen tag so heiss, so banglich, so beklommen schwul, der eine stand, der andre fiel, man tappte hin und schlug zugleich, der gegner fiel vor jedem streich, vor augen schwebt' es wie ein flor, dann summt's und saust's und zischt' im ohr; das ging so fort, nun sind wir da und wissen selbst nicht, wie's geschah. schon wird es thetis kund, dem zweiten peleus reicht sie hand und mund. phorkyas: wie unverstandig neben klugheit unverstand. der leere platz beruft den herrn und sichert mir den meinen. sammeln wir die klarsten freuden, unterm himmel ausgestreut! homunculus: befiehl den krieger in die schlacht, das madchen fuhre du zum reihen, so ist gleich alles abgemacht. gern biss' ich hinein, doch ich schaudre davor; denn in ahnlichem fall, da erfullte der mund sich, grasslich zu sagen! bieten braunliche gesichter kirschen, pfirschen, konigspflaumen, kauft! ich seh' in zierlicher gestalt ein artig mannlein sich gebarden. ins unbetretene, nicht zu betretende; ein weg ans unerbetene, nicht zu erbittende. mephistopheles: kriegslist, um schlachten zu gewinnen! lowen, sie schleichen stumm-+ freundlich/ um uns herum, ehren geweihten ort, heiligen liebeshort. auch flattern fahnenfetzen bei standarten, die frischer luftchen ungeduldig harrten. lemur--solo: wer hat den saal so schlecht versorgt? ich kam daher auf glatten wegen, und jetzt steht mir geroll entgegen. saget nicht, dass ich verirrt bin, bin ich doch, wo mir's behagt. mephistopheles: dein wesen strebe nieder; versinke stampfend, stampfend steigst du wieder. faust: du bist der wahre grosse mann, der lobeswort nicht horen kann. dem atlas gleich, der einst den himmel trug, stehn reihenweis der saulen hier genug; sie mogen wohl der felsenlast genugen, da zweie schon ein gross gebaude trugen. doch weil ihr meint, es ging' nicht anders an, geschehen ist's, so sei's getan. euphorion: ich will nicht langer am boden stocken; lasst meine hande, lasst meine locken, lasst meine kleider! sirenen: euch, dem helios geweihten, heitern tags gebenedeiten, gruss zur stunde, die bewegt lunas hochverehrung regt! phorkyas: buchstabiert in liebesfibeln, tandelnd grubelt nur am liebeln, mussig liebelt fort im grubeln, doch dazu ist keine zeit. nach elis ziehn der franken heere, messene sei der sachsen los, normanne reinige die meere und argolis erschaff' er gross. ein andrer: die wurfel jucken mich schon in der tasche. helena: die tochter gab er, gab des reichs bestellung ihm. kleinode schnippt er wie ein traum, und alles hascht im weiten raum. ihr schlotternden lemuren, aus bandern, sehnen und gebein geflickte halbnaturen. sirenen: welch ein ring von wolkchen rundet um den mond so reichen kreis? hulfreich nicht wie sonst bereit; und wie meine krafte schwanden, war auch schon die woge weit. du machst uns stark und fest und starkest deine macht. die kessel, auch die schalen, wie das flache rund; das reinste wasser aus der heiligen quelle sei in hohen krugen; ferner auch das trockne holz, der flammen schnell empfanglich, halte da bereit; ein wohlgeschliffnes messer fehle nicht zuletzt; doch alles andre geb' ich deiner sorge hin. der schalk in dem busen verbirgt sich so sehr, vom pelze die lauschen enthullen sich eh'r. mangel: ihr, graue geschwister, entfernt euch von hier. kaiser: wie es nun geht, es muss sich zeigen; doch mich verdriesst die halbe flucht, das weichen. naschende vernichterinnen aufgekeimten wohlstands ihr! die fuhren tut das volk, vom predigtstuhl belehrt, die kirche segnet den, der ihr zu diensten fahrt. phorkyas: tritt hervor aus fluchtigen wolken, hohe sonne dieses tags, die verschleiert schon entzuckte, blendend nun im glanze herrscht. indessen wir die halbe welt gewonnen, was habt ihr denn getan? zum schnellen aufbau selbst auf solchem wusten platz reichst du uns einiges gold, aus deinem beuteschatz. mitternachts-geborne, halb erschlossen geist und sinn, fur die eltern gleich verlorne, fur die engel zum gewinn. mephistopheles: wie sich verdienst und gluck verketten, das fallt den toren niemals ein; wenn sie den stein der weisen hatten, der weise mangelte dem stein. und wenn wir bei fackelscheine uns nicht sonderlich behagen, werden wir in heitern tagen ganz nach unserm eignen willen bald gesellig, bald alleine frei durch schone fluren wandeln, nach belieben ruhn und handeln und in sorgenfreiem leben nie entbehren, stets erstreben; uberall willkommne gaste, treten wir getrost hinein: sicherlich, es muss das beste irgendwo zu finden sein. so haben sie uns manchen weggeschnappt, bekriegen uns mit unsern eignen waffen; es sind auch teufel, doch verkappt. dame: ich merke schon, sie nimmt ihn in die lehre; in solchem fall sind alle manner dumm, er glaubt wohl auch, dass er der erste ware. kaiser: nunmehr, in weitgedehnten kreisen, umziehn sie sich;--in gleichem nu sie fahren aufeinander zu, sich brust und halse zu zerreissen. vor grunen wanden sammetmatten, schnurwege, kunstgerechte schatten, kaskadensturz, durch fels zu fels gepaart, und wasserstrahlen aller art; ehrwurdig steigt es dort, doch an den seiten da zischt's und pisst's in tausend kleinigkeiten. schmerz empfind' ich, keine furcht; doch kennst du rettung, dankbar sei sie anerkannt. nicht schlosser sind, nicht riegel wegzuschieben, von einsamkeiten wirst umhergetrieben. ich habe nur begehrt und nur vollbracht und abermals gewunscht und so mit macht mein leben durchgesturmt; erst gross und machtig, nun aber geht es weise, geht bedachtig. mephistopheles: misstone hor' ich, garstiges geklimper, von oben kommt's mit unwillkommnem tag; es ist das bubisch-madchenhafte gestumper, wie frommelnder geschmack sich's lieben mag. erhalten wir dem kaiser thron und lande, so kniest du nieder und empfangst die lehn von grenzenlosem strande. chor einzeln, zu zweien und vielen, abwechselnd und gesammelt. kellern, dort kocht's und brat's und klappert mit den tellern. welch seltnes gluck: errungen liebe gegen das geschick! die allerbesten hat solch ein singsang schon besiegt. herrscherin hochsinnig hier beschliessen mag fur sich und uns. mephistopheles: ungern entdeck' ich hoheres geheimnis. dann aber liess ich allerschonsten frauen vertraut-bequeme hauslein bauen; verbrachte da grenzenlose zeit in allerliebst-geselliger einsamkeit. mephistopheles: ich merk', es hat bei diesen leuten verwandtschaft grosses zu bedeuten; doch mag sich, was auch will, eraugnen, den eselskopf mocht' ich verleugnen. ihr homunculus: die ungestalten seh' ich an als irden-schlechte topfe, nun stossen sich die weisen dran und brechen harte kopfe. herold: lasst die reichen korbe sehen, die ihr auf den haupten traget, die sich bunt am arme blahen, jeder wahle, was behaget. raubend jetzt, verfuhrend, fechtend, hin und her entruckend, halbgotter, helden, gotter, ja damonen, sie fuhrten mich im irren her und hin. da zupfen schon damonen an den zipfeln, mochten gern zur unterwelt es reissen. nur, um dir's im vertraun zu sagen: zwei philosophen bin ich auf der spur, ich horchte zu, es hiess: natur, natur! er stehe fest und sehe hier sich um; dem tuchtigen ist diese welt nicht stumm. ich weiss recht gut, was nicht ein jeder weiss, und offne schuldig diesen engen kreis. da fordert nur ein rascher griff, man fangt den fisch, man fangt ein schiff, und ist man erst der herr zu drei, dann hakelt man das vierte bei; da geht es denn dem funften schlecht, man hat gewalt, so hat man recht. wenn du mich, herr, durchschaust, geschieht mir schon genug. zu drei: die tur ist verschlossen, wir konnen nicht ein; drin wohnet ein reicher, wir mogen nicht 'nein. das reisig prasselte, schon zungelte das feuer; die trocknen scheite, ringsumher verschrankt, mit pech und schwefelruten untermengt; nicht mensch, noch gott, noch teufel konnte retten, die majestat zersprengte gluhende ketten. da wagt mein geist, sich selbst zu uberfliegen; hier mocht' ich kampfen, dies mocht' ich besiegen. nun folgt ein grosses ungeschick: der bart entflammt und fliegt zuruck, entzundet kranz und haupt und brust, zu leiden wandelt sich die lust. gemauer scheint mir zu erbangen; turpfosten bebten, riegel sprangen, sonst kamt ihr selber nicht herein. chor: wohlgefallen vieler jahre in des knaben mildem schein sammelt sich auf diesem paare. in gnaden uns gewartig, doch alle noch nicht fertig. mephistopheles: auch ich bin hier an meinem teil; doch wusst' ich besseres nicht zu unserm heil, als: jeder moge durch die feuer versuchen sich sein eigen abenteuer. die herrliche mitteninn im sternenkranze, die himmelskonigin, ich seh's am glanze. wenn es in allen gliedern zwackt, wenn es unheimlich wird am platz, nur gleich entschlossen grabt und hackt, da liegt der spielmann, liegt der schatz! phorkyas: stehst du nun in deiner grossheit, deiner schone vor uns da, sagt dein blick, dass du befiehlest; was befiehlst du? euphorion: keine walle, keine mauern, jeder nur sich selbst bewusst; feste burg, um auszudauern, ist des mannes ehrne brust. unter lustigen gewinden, in geschmuckter lauben bucht, alles ist zugleich zu finden: knospe, blatter, blume, frucht. auch unterm blauen wolbedach verhielt' er sich bestandig wach; doch rieseln ihm die bache zu, und luftlein wiegen ihn mild in ruh. vom estrich zwar ist es nicht aufzuraffen; doch weisheit weiss das tiefste herzuschaffen. zwar, wie es scheinen will, gesichert auf dem thron, doch leider! fledermausgleich zu piepsen, gefluster, unerfreulich, gespenstig. der wahre schmecker, der tellerlecker, er riecht den braten, er ahnet fische; das regt zu taten an gonners tische. faust: dem wunsch gemass der besten ist's geschehn, die fest und treu an deiner seite stehn. helena und faust: der freude folgt sogleich grimmige pein. subsidien, die man uns versprochen, wie rohrenwasser bleiben aus. einer aber scheint vor allen brustend kuhn sich zu gefallen, segelnd rasch durch alle fort; sein gefieder blaht sich schwellend, welle selbst, auf wogen wellend, dringt er zu dem heiligen ort. die rote brandung schlagt hervor bis an die zahne, verdammte, rettung hoffend, schwimmen an; doch kolossal zerknirscht sie die hyane, und sie erneuen angstlich heisse bahn. und so den allergrossten schatz versetz' ich hier auf deinen platz; zu deinen fussen sei gebracht die ernte mancher blut'gen schlacht. wir, ehrenvoll geschutzt von eigenen trabanten, erwarten kaiserlich der volker abgesandten; von allen seiten her kommt frohe botschaft an: beruhigt sei das reich, uns freudig zugetan. verschwinde mir des lebens atemkraft, wenn ich mich je von dir zuruckgewohne! chiron: im hehren argonautenkreise war jeder brav nach seiner eignen weise, und nach der kraft, die ihn beseelte, konnt' er genugen, wo's den andern fehlte. schlupfet zu den blumenkronen, tiefer, tiefer, still zu wohnen, in die felsen, unters laub! aus nacht und kohlen lag ein felsengrund, von flammchen gluhend. generalissimus: mit pfeil und bogen frisch ausgezogen! mephistopheles: wie uberraschend mich die junge schopfung freut! auf den pfaden, auf der welle, ewig angstlicher geselle, stets gefunden, nie gesucht, so geschmeichelt wie verflucht. im vorgefuhl von solchem hohen gluck geniess' ich jetzt den hochsten augenblick. die goldespforten sind verrammelt, ein jeder kratzt und scharrt und sammelt, und unsre kassen bleiben leer. die eiche starret machtig, und eigensinnig zackt sich ast an ast; der ahorn mild, von sussem safte trachtig, steigt rein empor und spielt mit seiner last. und der tod ist gebot, das versteht sich nun einmal. mein turmer jammert; mich, im innern, verdriesst die ungeduld'ge tat. phorkyas: wer langer jahre mannigfaltigen glucks gedenkt, ihm scheint zuletzt die hochste gottergunst ein traum. seht eure stadt, sonst halb im tod verschimmelt, wie alles lebt und lustgeniessend wimmelt! wir klopften an, wir pochten an, und immer ward nicht aufgetan; wir ruttelten, wir pochten fort, da lag die morsche ture dort; wir riefen laut und drohten schwer, allein wir fanden kein gehor. die wetterbuben, die ich hasse, sie kommen mir doch gar zu lieblich vor! sie reisen sonst so viel, schlachtfeldern nachzuspuren, wasserfallen, gesturzten mauern, klassisch dumpfen stellen; das ware hier fur sie ein wurdig ziel. bose wichen, als wir streuten, teufel flohen, als wir trafen. gebt diesem laute nur gehor, er wird zur stimme, wird zur sprache. faust: das ubermass der schatze, das, erstarrt, in deinen landen tief im boden harrt, liegt ungenutzt. da geziemen will mir's nicht, lebendigem zu nahen, dem ich schadlich bin; das bringt mir bosen ruf und frommt mir nicht. du handelst stets nach meinem sinn, bist reicher, als ich selber bin. ihm gehort sie, ihm sei sie gegonnt, doppelt von uns gegonnt, die er samt ihr zugleich innen mit sicherster mauer, aussen mit machtigstem heer umgab. mutter: madchen, als du kamst ans licht, schmuckt' ich dich im haubchen; warst so lieblich von gesicht und so zart am leibchen. die vollendeteren engel: uns bleibt ein erdenrest zu tragen peinlich, und war' er von asbest, er ist nicht reinlich. wie oft ich auch fur dich gefochten, mir ist es jederzeit gegluckt: wenn lorbeer deine stirne schmuckt, hab' ich ihn nicht mit sinn und hand geflochten? mephistopheles: mir brennt der kopf, das herz, die leber brennt, ein uberteuflisch element! zwar habt ihr den besitz als herren vollig frei, mit dem beding jedoch, dass er unteilbar sei. mephistopheles: ich suchte nach verborgen-goldnem schatze, und schauerliche kohlen trug ich fort. dann weite platze, breite strassen, vornehmen schein sich anzumassen; und endlich, wo kein tor beschrankt, vorstadte grenzenlos verlangt. einfach die welt verwirrt' ich, dopplet mehr; nun dreifach, vierfach bring' ich not auf not. aber sie ergriff ein gott, die entfernte; und aus ilios' schutt trug er hierher sie zuruck in das alte, das neugeschmuckte vaterhaus, nach unsaglichen freuden und qualen, fruher jugendzeit angefrischt zu gedenken. gebilde, strebsam, gotter zu erreichen, und doch verdammt, sich immer selbst zu gleichen. mephistopheles: es meldet sich ein schwer verhangnis: seht hin! ich habe meine sichern boten; befehlt, dass ich befehlen darf! thales: den alten scherz verzeih' ich dir; doch einem freund nicht eitle worte! schreckliches hab' ich vieles gesehen, kriegrischen jammer, ilios' nacht, als es fiel. lehrer spricht die wahrheit uns direkt ins angesicht? o jugend, jugend, wirst du nie der freude reines mass bezirken? die bedeutung der gestalten mocht' ich amtsgemass entfalten. das ist was anderes gegen plumpes mauerwerk, das eure vater, mir nichts dir nichts, aufgewalzt, zyklopisch wie zyklopen, rohen stein sogleich auf rohe steine sturzend; dort hingegen, dort ist alles senk- und waagerecht und regelhaft. kaiser: vernommen hab' ich's, und ich glaube dir; doch, wackrer mann, sag an: was soll das hier? zuletzt, bei allen teufelsfesten, wirkt der parteihass doch zum besten, bis in den allerletzten graus; schallt wider-widerwartig panisch, mitunter grell und scharf satanisch, erschreckend in das tal hinaus. ich sage fraun; denn ein fur allemal denk' ich die schonen im plural. und so, da alle schicklich platz genommen, sind wir bereit; die geister mogen kommen! eilig, dass in laub und gangen sich ein garten offenbare! und so mahnt der treue vater: in der erde liegt die schnellkraft, die dich aufwarts treibt; beruhre mit der zehe nur den boden, wie der erdensohn antaus bist du alsobald gestarkt. litanei, sie konnte selbst den klugsten mann betoren. was bleibt mir ubrig, als mich selbst und alles, im wahn des meine, dir anheimzugeben? kraftig und zierlich aber zieht schon der schalk die geschmeidigen doch elastischen glieder listig heraus, die purpurne, angstlich druckende schale lassend ruhig an seiner statt; gleich dem fertigen schmetterling, der aus starrem puppenzwang flugel entfaltend behendig schlupft, sonnedurchstrahlten ather kuhn und mutwillig durchflatternd. tiefe nacht lynkeus der turmer: zum sehen geboren, zum schauen bestellt, dem turme geschworen, gefallt mir die welt. das echo seiner befehle kehrt alsdann nicht mehr in schnell vollbrachter tat wohlstimmig ihm zuruck, nein, eigenwillig brausend tost es um ihn her, den selbstverirrten, ins vergebne scheltenden. der kaiser will, es muss sogleich geschehn, will helena und paris vor sich sehn; das musterbild der manner so der frauen in deutlichen gestalten will er schauen. jetzt zu der alpe grungesenkten wiesen wird neuer glanz und deutlichkeit gespendet, und stufenweis herab ist es gelungen-- sie tritt hervor! zur laube wandeln sich die thronen, arkadisch frei sei unser gluck! solch ein terrain wunscht sich der kriegsgedanke: nicht steil die hugel, doch nicht allzu ganglich, den unsern vorteilhaft, dem feind verfanglich; wir, halb versteckt, auf wellenformigem plan; die reiterei, sie wagt sich nicht heran. tritt du dennoch hervor nur immer; denn das hassliche schaut er nicht, wie sein heilig auge noch nie erblickte den schatten. faust: vernahmst du nichts von nebelstreifen, die auf siziliens kusten schweifen? du selbst sei massig, lass nicht uber heiterkeiten durch der gelegenheit verlocken dich verleiten! verbiete wer, was alle wollten, der hat ins wespennest gestort; das reich, das sie beschutzen sollten, es liegt geplundert und verheert. eilebeute: der teppich war' mir eben recht, mein lager ist oft gar zu schlecht. bleibe auf deinen hohn, holde luna, gnadig stehn, dass es nachtig verbleibe, uns der tag nicht vertreibe! kaiser: wenn ein gewolbe sich dem schlussstein anvertraut, dann ist's mit sicherheit fur ewige zeit erbaut. doch sieh, dort oben regt in menge sich allbereits, in galerien, am fenster, in portalen rasch sich hin und her bewegend, viele dienerschaft; vornehm-willkommnen gastempfang verkundet es. wohin man kommt, da halt ein neuer haus, und unabhangig will er leben, zusehen muss man, wie er's treibt; wir haben so viel rechte hingegeben, dass uns auf nichts ein recht mehr ubrigbleibt. der entschluss ist ihm genommen; auf gebahnten weges mitte wankt er tastend halbe schritte. rings umgibt sie glanz und glorie, leuchtend fern nach allen seiten; und sie nennet sich viktorie, gottin aller tatigkeiten. doch sagt: was in der hohle dort, bei schwachem licht, sich dreifach hingekauert? und grosser, immer grosser nahet schon der gottin rundumschriebner thron, dem auge furchtbar, ungeheuer! des jammers mass ist ubervoll, ich weiss nicht, wer uns retten soll. trabanten users kaisers: was schafft ihr hier am heiligen platz? ich habe freilich nicht gesaumt, die waffensale ringsum ausgeraumt; da standen sie zu fuss, zu pferde, als waren sie noch herrn der erde; sonst waren's ritter, konig, kaiser, jetzt sind es nichts als leere schneckenhauser; gar manch gespenst hat sich darein geputzt, das mittelalter lebhaft aufgestutzt. durch deiner feinde starkes drohen ist er im tiefsten aufgeregt. doch da erleb' ich neue pfiffe: was einer noch so emsig griffe, des hat er wirklich schlechten lohn, die gabe flattert ihm davon. herold: du hast ein herrlich werk vollbracht, wie dank' ich deiner klugen macht! zwar sind sie tuckisch, doch am heutigen tage, wo jeder narr sich ruhmet seiner mangel, auch sie verlangen nicht den ruhm als engel, bekennen sich als stadt- und landesplage. obergeneral: mit diesen hast du dich vereinigt, mich hat's die ganze zeit gepeinigt, das gaukeln schafft kein festes gluck. knabe lenker: so acht' ich mich als werten abgesandten, so lieb' ich dich als nachsten anverwandten. anstandig seh' ich sie in folge ziehn durch lange gange, ferne galerien. der langste lege langelang sich hin, ihr andern luftet ringsumher den rasen; wie man's fur unsre vater tat, vertieft ein langliches quadrat! was konnte da zum unheil sich vereinen, zur finsternis, wo solche sterne scheinen? hutte lodert, die bemoost und feucht gestanden; schnelle hulfe wird gefordert, keine rettung ist vorhanden. erzbischof: im namen aller sei dir tiefster dank gebracht! faust: so wirst du mir denn doch gestehn: du hast die grossten deiner zeit gesehn, dem edelsten in taten nachgestrebt, halbgottlich ernst die tage durchgelebt. fraun, gewohnt an mannerliebe, wahlerinnen sind sie nicht, aber kennerinnen. braune: nun, das geschieht wohl unter liebesleuten. mephistopheles: der teufel stellt dir nachstens doch ein bein. frauenschonheit will nichts heissen, ist gar zu oft ein starres bild; nur solch ein wesen kann ich preisen, das froh und lebenslustig quillt. mephistopheles: vor aller augen muss ich mich verstecken, im hollenpfuhl die teufel zu erschrecken. nun sollt' ich, seit so manchen jahren, die wirkung frohen tuns erfahren? chor: sprich und sage, sag uns eilig: wie entrinnen wir den grausen, garstigen schlingen, die bedrohlich, als die schlechtesten geschmeide, sich um unsre halse ziehen? doch red' ich in die lufte; denn das wort bemuht sich nur umsonst, gestalten schopferisch aufzubaun. wir, so fortan, bringen die lieblichste herrin heran. und wie's in solchem fall geschicht, sie horten nicht, sie wollten nicht; wir aber haben nicht gesaumt, behende dir sie weggeraumt. so oft auch tat sich grimmig selbst gescholten, bleibt doch das volk selbstwillig wie zuvor. werd' ich's kunftig sein, das traum- und schreckbild jener stadteverwustenden? zur seite gehn gekettet edle frauen, die eine bang, die andre froh zu schauen; die eine wunscht, die andre fuhlt sich frei. der aufruhr schwoll, der aufruhr ward geheiligt; und unser kaiser, den wir froh gemacht, zieht sich hieher, vielleicht zur letzten schlacht. chor: verschmahe nicht, o herrliche frau, des hochsten gutes ehrenbesitz! sind doch fur euch in diesem spiel selbst rechenpfennige zuviel. gehorsam feuer hast du nun erprobt; wirf dich ins meer, wo es am wildsten tobt, und kaum betrittst du perlenreichen grund, so bildet wallend sich ein herrlich rund; siehst auf und ab lichtgrune schwanke wellen, mit purpursaum, zur schonsten wohnung schwellen um dich, den mittelpunkt. mutter jammert, vater trostet, achselzuckend steh' ich angstlich. in freiheitsluft erquickt alsdann, verhohnt er kind und weib und mann, die tief in tales dampf und rauch behaglich meinen, sie lebten auch, da ihm doch rein und ungestort die welt dort oben allein gehort. dann wird ein jeder hauslich wohnen, nach aussen richten kraft und blitz; doch sparta soll euch uberthronen, der konigin verjahrter sitz. doctor marianus: hier ist die aussicht frei, der geist erhoben. scheint die welle doch ein schwatzen, luftein wie--ein scherzergetzen. was auch bevorsteht, mir geziemt, hinaufzusteigen ungesaumt in das konigshaus, das, lang' entbehrt und viel ersehnt und fast verscherzt, mir abermals vor augen steht, ich weiss nicht wie. anaxagoras: dein starrer sinn will sich nicht beugen; bedarf es weitres, dich zu uberzeugen? auch ich bin unermesslich reich und schatze mich dem plutus gleich, beleb' und schmuck' ihm tanz und schmaus, das, was ihm fehlt, das teil' ich aus. schnell des meeres beherrscher stiehlt er den trident, ja dem ares selbst schlau das schwert aus der scheide; bogen und pfeil dem phobus auch, wie dem hephastos die zange; selber zeus', des vaters, blitz nahm' er, schreckt' ihn das feuer nicht; doch dem eros siegt er ob in beinstellendem ringerspiel; raubt auch cyprien, wie sie ihm kost, noch vom busen den gurtel. die uberzeugung wahrer, wahrer: was man an der natur geheimnisvolles pries, das wagen wir verstandig zu probieren, und was sie sonst organisieren liess, das lassen wir kristallisieren. ich wende zurnend mich ab von ihr und eile gleich den stufen zu, worauf empor der thalamos geschmuckt sich hebt und nah daran das schatzgemach; allein das wunder reisst sich schnell vom boden auf, gebietrisch mir den weg vertretend, zeigt es sich in hagrer grosse, hohlen, blutig-truben blicks, seltsamer bildung, wie sie aug' und geist verwirrt. mephistopheles: sollt' er den zutritt mir verneinen? junge schon, doch mussten wir ihn erst im harnisch sehn! phorkyas: harpyen, wahn' ich, futterten dich im unflat auf. doch hilft es nichts, mich so zu nennen; wo sind die leute, die mich anerkennen? jedoch zum hochsten preis wend' ich den frommen blick, das selten sonst geschah, zur eignen brust zuruck. die piken blinken flimmernd in der luft, im sonnenglanz, durch morgennebelduft. hofgesinde aller art, prachtig gekleidet, tritt vor. am obern peneios sirenen: sturzt euch in peneios' flut! bedenkt ihr nicht, wenn eure rechnung voll, dass nachbars hausbrand euch verzehren soll? erzmarschall: dein treues heer, bis jetzt im inneren beschaftigt, wenn's an der grenze dich und deinen thron bekraftigt, dann sei es uns vergonnt, bei festesdrang im saal geraumiger vaterburg zu rusten dir das mahl. mephistopheles: wer zweifelt noch an unsres narren witz! sphinxe: welch ein widerwartig zittern, hasslich grausenhaftes wittern! mit jedem tage will ich nachricht haben, wie sich verlangt der unternommene graben. doch sind wir auch mit diesem nicht gefahrdet, in wenig jahren wird es anders sein: wenn sich der most auch ganz absurd gebardet, es gibt zuletzt doch noch e' wein. der saulenschaft, auch die triglyphe klingt, ich glaube gar, der ganze tempel singt. choretide 6: begierig du auf leichen, ekle leiche selbst! sie verbergen in den zweigen ihre garstigen habichtskrallen, euch verderblich anzufallen, wenn ihr euer ohr verleiht. schon verloschen sind die stunden, hingeschwunden schmerz und gluck; fuhl' es vor! sie grunden auch hierauf die rechten lehren, das unterste ins oberste zu kehren. erzbischof: dann widmest du zugleich dem werke, wie's entsteht, gesamte landsgefalle: zehnten, zinsen, beth', fur ewig. der natur ist's nicht gewohnlich, doch die mode bringt's hervor. helena: ein altes wort bewahrt sich leider auch an mir: dass gluck und schonheit dauerhaft sich nicht vereint. braune: die menge drangt heran, euch zu umschranzen. keiner gonnt das reich dem andern; dem gonnt's keiner, der's mit kraft erwarb und kraftig herrscht. ihr seid so hubsch, furwahr ich mocht' euch kussen, mir ist's, als kamt ihr eben recht. nun geht's von da zum fleischer, backer, schenken; die halbe welt scheint nur an schmaus zu denken, wenn sich die andre neu in kleidern blaht. konnt' ich magie von meinem pfad entfernen, die zauberspruche ganz und gar verlernen, stund' ich, natur, vor dir ein mann allein, da war's der muhe wert, ein mensch zu sein. in bergesadern, mauergrunden ist gold gemunzt und ungemunzt zu finden, und fragt ihr mich, wer es zutage schafft: begabten manns natur--und geisteskraft. ich habe satt das ewige wie und wenn; es fehlt an geld, nun gut, so schaff es denn. sorge: wurde mich kein ohr vernehmen, musst' es doch im herzen drohnen; in verwandelter gestalt ub' ich grimmige gewalt. mephistopheles: wohin denn aber soll die fahrt sich regen? du bist erfahren, weise, scheinst uns gut gesinnt, obschon verkennend hirnlos diese schar dich traf. wir wollen alle tage sparen und brauchen alle tage mehr, und taglich wachst mir neue pein. dort naht der feind, die deinen harren brunstig; befiehl den angriff, der moment ist gunstig. gemurmel: zwei schelme sind's--verstehn sich schon-- narr und phantast--so nah dem thron-- ein mattgesungen--alt gedicht-- der tor blast ein--der weise spricht-- astrolog: die sonne selbst, sie ist ein lautres gold, merkur, der bote, dient um gunst und sold, frau venus hat's euch allen angetan, so fruh als spat blickt sie euch lieblich an; die keusche luna launet grillenhaft; mars, trifft er nicht, so draut euch seine kraft. habebald: damit ist es gar bald getan, man schlagt ihn tot und geht voran. die liebste mir aus der sibyllengilde, nicht fratzenhaft bewegt, wohltatig milde; ihr gluckt es wohl, bei einigem verweilen, mit wurzelkraften dich von grund zu heilen. mephistopheles: nun schauet, wie im hintergrunde aus jedem zackigen felsenschlunde bewaffnete hervor sich drangen, die schmalen pfade zu verengen, mit helm und harnisch, schwertern, schilden in unserm rucken eine mauer bilden, den wink erwartend, zuzuschlagen. faust: verzeih, o herr, das sind die spuren verschollner geistiger naturen, ein widerschein der dioskuren, bei denen alle schiffer schwuren; sie sammeln hier die letzte kraft. chorfuhrerin: das deine stopf' ich, wenn ich sage, wer du seist. ein quentchen danks wird, hoch ihn zu vergnugen, die zentner undanks vollig uberwiegen. phorkyaden: versenkt in einsamkeit und stillste nacht, hat unser drei noch nie daran gedacht! zu deinen fussen lass mich, frei und treu, dich herrin anerkennen, die sogleich auftretend sich besitz und thron erwarb. wenn auch ein tag uns klar vernunftig lacht, in traumgespinst verwickelt uns die nacht; wir kehren froh von junger flur zuruck, ein vogel krachzt; was krachzt er? du scheinest mir ein kunftiger sponsierer, recht so von haus aus ein verfuhrer. pater seraphicus: steigt hinan zu hoherm kreise, wachset immer unvermerkt, wie, nach ewig reiner weise, gottes gegenwart verstarkt. hat mein flehn nach jenen hohn die ordnung der natur gestort? so bleibt von nun an allen kaiserlanden an kleinod, gold, papier genug vorhanden. phorkyas: horet allerliebste klange, macht euch schnell von fabeln frei! kaiser: dadurch sind unsre mangel nicht erledigt, was willst du jetzt mit deiner fastenpredigt? pater ecstaticus: ewiger wonnebrand, gluhendes liebeband, siedender schmerz der brust, schaumende gotteslust. mephistopheles: als gott der herr--ich weiss auch wohl, warum-- uns aus der luft in tiefste tiefen bannte, da, wo zentralisch gluhend, um und um, ein ewig feuer flammend sich durchbrannte, wir fanden uns bei allzugrosser hellung in sehr gedrangter, unbequemer stellung. also sei fortan dir jagd, geflugelhof und vorwerk untertan; der lieblingsspeisen wahl lass mir zu allen zeiten, wie sie der monat bringt, und sorgsam zubereiten. das ewige wesen, gottern ebenburtig, so gross als zart, so hehr als liebenswurdig? winde, sie sausen ja, wellen, sie brausen da; hor' ich doch beides fern, nah war' ich gern. welt entruckt, hier niemand seht und niemand euch erblickt. so musst ihr, ohn' euch viel zu qualen, zuvorderst bitten, dann befehlen. chiron: sie fasste so mich in das haar, wie du es tust. selige knaben: das ist machtig anzuschauen, doch zu duster ist der ort, schuttelt uns mit schreck und grauen. proteus: du bist ein wahrer jungfernsohn, eh' du sein solltest, bist du schon! ihrer sohle sei unmittelbar getreuer magde schritt gefugt. in solchen ritzen ist jedes broselein wert zu besitzen. turmer: wie segelt froh der bunte kahn mit frischem abendwind heran! baccalaureus: anmasslich find' ich, dass zur schlechtsten frist man etwas sein will, wo man nichts mehr ist. chor: erquicke nun am herrlichen schatz, dem stets vermehrten, augen und brust! kein nebel umschwebt uns, und schleicht er sich ein, ein strahl und ein luftchen, die insel ist rein! das ist die eigenschaft der dinge: naturlichem genugt das weltall kaum, was kunstlich ist, verlangt geschlossnen raum. ihr bleibt bei meinem worte kalt, [euch guten kindern lass ich's gehen; bedenkt: der teufel, der ist alt, so werdet alt, ihn zu verstehen! der allerklarste mondenschein dringt nicht zur finsternis herein. er leuchtet einzig vom katheder; die schlussel ubt er wie sankt peter, das untre so das obre schliesst er auf. gatten bin ich hergeschifft und nun von ihm zu seiner stadt voraugesandt; doch welchen sinn er hegen mag, errat' ich nicht. bald mit hacke, bald mit spaten, bald mit haufeln, schneiden, binden betet er zu allen gottern, fordersamst zum sonnengott. du sendest mich ins leere, damit ich dort so kunst als kraft vermehre; behandelst mich, dass ich, wie jene katze, dir die kastanien aus den gluten kratze. derselbe kommt in prunk daher, der hohe kaiser wunscht ihn sehr. derselbe: das schauspiel selbst, hier sollt' es hoflich sein. ich trete vor, zwar noch als unbekannter, doch, irr' ich nicht, weitlaufiger verwandter. glanze, der schonste stern, fern und so weiter fern! unbezwinglich unser mut, wenn du hehr gebietest; plotzlich mildert sich die glut, wie du uns befriedest. doch braucht es meiner hulfe kaum; seht, wie die grimmen ungestalten, bewegt im rasch gewonnenen raum, das doppel-flugelpaar entfalten. in kirchen mord und totschlag, vor den toren ist jeder kauf- und wandersmann verloren. der abgemagerte: vom leibe mir, ekles weibsgeschlecht! gelahrter: ich seh' sie deutlich, doch gesteh' ich frei: zu zweiflen ist, ob sie die rechte sei. dort bezeichnen's der zypressen schlanke wipfel, uber landschaft, uferzug und wellenspiegel nach dem ather steigende. daneben das gebild des wahns verschwindet schon beim krahn des hahns. hier hab' ich einst den orpheus eingeschwarzt; benutz es besser! lamien: dass diese garstige, sie verscheucht, was irgend schon und lieblich deucht; was irgend schon und lieblich war'-- sie kommt heran, es ist nicht mehr! das alles ist nicht unsre schuld; drum habt so fort, wie wir, geduld. so seh' ich in allen die ewige zier, und wie mir's gefallen, gefall' ich auch mir. flutend wie sie sei, an jedem hugel schmiegt sie sich vorbei; sie mag sich noch so ubermutig regen, geringe hohe ragt ihr stolz entgegen, geringe tiefe zieht sie machtig an. mephistopheles: und doch, nicht abzuschweifen, gefaallt das grei im ehrentitel greifen. scharfsichtig lynceus, der bei tag und nacht das heil'ge schiff durch klipp' und strand gebracht. eroffnet mir sie wieder, dass ich ein eilgebot des konigs treu erfulle, wie der gattin ziemt. konnt' ich einmal mich vergessen, war' es um die welt mir bang; stunden zahlen, jahre messen, und der weber nimmt den strang. monatelang, des grossen werkes willen, lebt' er im allerstillsten stillen. die geister, langst dem flachen land entzogen, sind mehr als sonst dem felsgebirg gewogen. doch wir andern nicht die stelle, brache los die ganze holle. schau diese flamme, menschenahnlich zwar, sie deinem rat ergibt sich ganz und gar. helena: wozu dergleichen wohlbekannte spruche hier? wie ulyss bei uns verweilte, schmahend nicht vorubereilte, wusst' er vieles zu erzahlen; wurden alles dir vertrauen, wolltest du zu unsern gauen dich ans grune meer verfugen. die deinen freilich konnen mussig ruhn, doch wer mir folgt, hat immer was zu tun. da regst du dich nach ewigen normen, durch tausend, abertausend formen, und bis zum menschen hast du zeit. faust: du spartest, dacht' ich, solche spruche; hier wittert's nach der hexenkuche, nach einer langst vergangnen zeit. ein reuter kommt herangetrabt, er scheint von geist und mut begabt, von blendend-weissem pferd getragen. faust: nein, gleich sollst du versammelt schauen der helden ungetrennten kreis: nur der verdient die gunst der frauen, der kraftigst sie zu schutzen weiss. er, mit streben, drangen, drucken, arme straff, gekrummt den rucken, wie ein atlas an gebarde, hebt er boden, rasen, erde, kies und griess und sand und letten, unsres ufers stille betten. mephistopheles: was willst du dich denn hier genieren? drum jammert ihr so ungeheuer, ungluckliche verliebte! er schliesst sich an, er folgt als treuer knecht; gelassen steigst du, dich erhebt das gluck, und eh' sie's merken, bist mit ihm zuruck. erzbischof: wer 's recht hat und geduld, fur den kommt auch die zeit. ihr gluht so recht vom hollenschwefel feist; klotzartige, kurze, nie bewegte nacken! du kannst nunmehr den tanz nach lust veruben, bei tafel schwelgend fussle mit dem lieben. dort im fernsten ziehen segel, suchen nachtlich sichern port. platschernd ziemt es da zu schwimmen, lied um lieder anzustimmen, dem unseligen volk zugut. doch du ranntest unaufhaltsam frei ins willenlose netz, so entzweitest du gewaltsam dich mit sitte, mit gesetz; doch zuletzt das hochste sinnen gab dem reinen mut gewicht, wolltest herrliches gewinnen, aber es gelang dir nicht. wenn sich lau die lufte fullen um den grunumschrankten plan, susse dufte, nebelhullen senkt die dammerung heran, lispelt leise sussen frieden, wiegt das herz in kindesruh und den augen dieses muden schliesst des tages pforte zu. folge mir in leichte lufte, folge mir in starre grufte, hasche das verschwundne ziel! und wusst' ich nicht auf kuhnen schwingen fur dich die palme zu erringen? wollt ihr unerobert wohnen, leicht bewaffnet rasch ins feld; frauen werden amazonen und ein jedes kind ein held. ich habe schimpflich missgehandelt, ein grosser aufwand, schmahlich! mephistopheles: dann baut' ich, grandios, mir selbst bewusst, am lustigen ort ein schloss zur lust. im innern hier ein paradiesisch land, da rase draussen flut bis auf zum rand, und wie sie nascht, gewaltsam einzuschiessen, gemeindrang eilt, die lucke zu verschliessen. schrie mein weibchen doch entrustet, rumpfte diesem bunten rock, und, wie sehr ich mich gebrustet, schalt mich einen maskenstock. so ist es also, wenn ein sehnend hoffen dem hochsten wunsch sich traulich zugerungen, erfullungspforten findet flugeloffen; nun aber bricht aus jenen ewigen grunden ein flammenubermass--wir stehn betroffen. ahrenkranz: ceres' gaben, euch zu putzen, werden hold und lieblich stehn: das erwunschteste dem nutzen sei als eure zierde schon. chorfuhrerin: die konigin stehet sinnend an der seite hier, die madchen welken gleich gemahtem wiesengras; mir aber deucht, der altesten, heiliger pflicht gemass, mit dir das wort zu wechseln, ur-uralteste. spinx: du falscher kommst zu deiner bittern busse, denn unsre tatzen sind gesund; dir mit verschrumpftem pferdefusse behagt es nicht in unserem bund. das dunstige senkt sich; aus dem leichten flor ein schoner jungling tritt im takt hervor. das scheint euch sonnenklar; doch weiss es anders, der zugegen war. mephistopheles: manch brockenstuckchen ware durchzuproben, doch heidenriegel find' ich vorgeschoben. dort widerdonnern tal um tal, in staub und wellen, heer dem heere, in drang um drang, zu schmerz und qual. auch werd' ich seinerzeit mich von den teuren trennen, dann sei es eure pflicht, den folger zu ernennen. der berge gipfelriesen verkunden schon die feierlichste stunde; sie durfen fruh des ewigen lichts geniessen, das spater sich zu uns hernieder wendet. saume nicht dich zu erdreisten, wenn die menge zaudernd schweift; alles kann der edle leisten, der versteht und rasch ergreift. doch bringen wir das gold zu tag, damit man stehlen und kuppeln mag, nicht eisen fehle dem stolzen mann, der allgemeinen mord ersann. mephistopheles: den weg dahin wusst' allenfalls zu finden-- doch kann ich nicht genug verkunden, was uberall besitzlos harrend liegt. ach dass uns er nur nicht auch, statt verheissener rettung heil, untergang verkunde zuletzt; uns, den schwangleichen, lang-+ schon-weisshalsigen,/ und ach! die formlich zu bereiten, seh' ich den rechten mann zu rechter stunde schreiten. faust: nun schaut der geist nicht vorwarts, nicht zuruck, die gegenwart allein--+ helena: ist unser gluck. und das verfluchte bim-baum-bimmel, umnebelnd heitern abendhimmel, mischt sich in jegliches begebnis, vom ersten bad bis zum begrabnis, als ware zwischen bim und baum das leben ein verschollner traum. kaiser: und so entlass' ich euch, damit den grossen tag gesammelt jedermann sich uberlegen mag. das paar hat sich nicht viel gequalt, vor schrecken fielen sie entseelt. faust: freiherzige wohltat wuchert reich; lass deinen blick sich aufwarts wenden! aus so grasslichen einzahnigen lippen, was enthaucht wohl solchem furchtbaren greuelschlund! von dieser stelle ging es aus, hier stand das erste bretterhaus; ein grabchen ward hinabgeritzt, wo jetzt das ruder emsig spritzt. mephistopheles: mag ihn der stumpfe stab beschutzen! der blick dringt scharf nach jener hulle, das reiche laub der grunen fulle verbirgt die hohe konigin. denn schadlicheres begegnet nichts dem herrscherherrn als treuer diener heimlich unterschworner zwist. faust: der horizont hat sich verdunkelt, nur hie und da bedeutend funkelt ein roter ahnungsvoller schein; schon blutig blinken die gewehre; der fels, der wald, die atmosphare, der ganze himmel mischt sich ein. mephistopheles: man denkt an das, was man verliess; was man gewohnt war, bleibt ein paradies. ein gut geschick fuhrt dich zu uns herein; dieweil ich bin, muss ich auch tatig sein. euch dreien gnugt ein auge, gnugt ein zahn; da ging' es wohl auch mythologisch an, in zwei die wesenheit der drei zu fassen, der dritten bildnis mir zu uberlassen, auf kurze zeit. der reiche bettelt einen blick, er sieht dich an und fuhlt sogleich sich bettelarm und furstenreich. die ihr dies haupt umschwebt im luft'gen kreise, erzeigt euch hier nach edler elfen weise: besanftiget des herzens grimmen strauss, entfernt des vorwurfs gluhend bittre pfeile, sein innres reinigt von erlebtem graus! obergeneral: hier, auf der mittelwiese flachen raumlichkeiten, siehst du den phalanx, wohlgemut zu streiten. doch auf einmal in der spalte rauher schlucht ist er verschwunden, und nun scheint er uns verloren. von schritt zu schritt wusst' ich mir's zu erortern; das ist mein wunsch, den wage zu befordern! allwarts ahn' ich uberquer gefiedert schwirrend sie in burg und raum. doch auf einmal ein gelachter echot in den hohlenraumen; schau' ich hin, da springt ein knabe von der frauen schoss zum manne, von dem vater zu der mutter; das gekose, das getandel, toriger liebe neckereien, scherzgeschrei und lustgejauchze wechselnd ubertauben mich. welch ein achzen, welch gestohn dringt herauf zu unsern hohn! schutze sie ebenso gut, eben wie ilios' burg, die doch endlich nur niedertrachtiger list erlag. harrend auf des morgens wonne, ostlich spahend ihren lauf, ging auf einmal mir die sonne wunderbar im suden auf. dein hoher sinn, der deinen fleiss erwarb des meers, der erde preis. faust: vier sah ich kommen, drei nur gehn; den sinn der rede konnt' ich nicht verstehn. faust: ihr frauenbilder musst mir rede stehn: hat eins der euren helena gesehn? altere dame: gross, wohlgestaltet, nur der kopf zu klein. kaiser: und lebst du wieder, du vertrinkst sie schon. auch, herr, in deinen weiten staaten an wen ist der besitz geraten? doch diesmal ist er von den neusten, er wird sich grenzenlos erdreusten. habebald: die redlichkeit, die kennt man schon, sie heisset: kontribution. mephistopheles: viel kluger, scheint es, bin ich nicht geworden; absurd ist's hier, absurd im norden, gespenster hier wie dort vertrackt, volk und poeten abgeschmackt. dann ist der grosse zweck erreicht; solch einen lohn verdient ein solches streben: gold, ehre, ruhm, gesundes langes leben, und wissenschaft und tugend--auch vielleicht. euphorion: welche dies land gebar aus gefahr in gefahr, frei, unbegrenzten muts, verschwendrisch eignen bluts, den nicht zu dampfenden heiligen sinn-- alle den kampfenden bring' es gewinn! gar kostlich ist er aufgeputzt, doch fratzenhaft, dass jeder stutzt. hort, wie sie sich voraus erbosen, blechklappernd aneinander stossen! selbstandig fuhlt' ich meine brust besiegelt, als ich mich dort im feuerreich bespiegelt; das element drang grasslich auf mich los, es war nur schein, allein der schein war gross. schon schwebt's heran mit giftig klaren flammen; stemmt euch dagegen, drangt euch fest zusammen! doch auch ich im jugendwalten irrte mich schon hundertmal; heute mich im zaum zu halten, schere steckt im futteral. ich griff nach holden maskenzugen und fasste wesen, dass mich's schauerte. die nachsten hohen sind erstiegen, und wurden sie den pass besiegen, wir hatten einen schweren stand. dort ein freibewegtes leben, hier ein angstlich erdebeben; eile jeder kluge fort! des allgewaltigen willens kur bricht sich an diesem sande hier. chiron: du scheinest mir geschickt zu heucheln, dem fursten wie dem volk zu schmeicheln. das trallern ist bei mir verloren: es krabbelt wohl mir um die ohren, allein zum herzen dringt es nicht. denn wir entrannen knechtisch-heisser gruft ins ubermass der herrschaft freier luft. kanzler: die hochste tugend, wie ein heiligenschein, umgibt des kaisers haupt; nur er allein vermag sie gultig auszuuben: gerechtigkeit! er sucht bescheiden auszuweichen und tut, als gab' es seinesgleichen. dort hinten in der zelle sitzt noch einer dunkel-helle! sahst wohl in der grune gestillter meere streichende delphine; sahst wolken ziehen, sonne, mond und sterne-- nichts wirst du sehn in ewig leerer ferne, den schritt nicht horen, den du tust, nichts festes finden, wo du ruhst. thales: die welle beugt sich jedem winde gern, doch halt sie sich vom schroffen felsen fern. ein grosser vorsatz scheint im anfang toll; doch wollen wir des zufalls kunftig lachen, und so ein hirn, das trefflich denken soll, wird kunftig auch ein denker machen. vergonne mir, ihn zu belehren, noch blendet ihn der neue tag. philemon: lasst uns zur kapelle treten, letzten sonnenblick zu schaun! er rustet sich, das hohe werk zu segnen; es kann fortan nur gluckliches begegnen. und das verdross mich; wie der ubermut den freien geist, der alle rechte schatzt, durch leidenschaftlich aufgeregtes blut ins missbehagen des gefuhls versetzt. wir haben erst erortert, was den bestand zunachst von haus und hof befordert. mein alter narr ging, furcht' ich, weit ins weite; nimm seinen platz und komm an meine seite. pokal und kette wird verauktioniert, und das papier, sogleich amortisiert, beschamt den zweifler, der uns frech verhohnt. phorkyas: du sprichst das letzte, sagst mit ernst vernehmlich ja! was grosse dinge wir getan, das sieht man unsrer ladung an. mephistopheles: auch diese muhmchen zart und schmachtig, sie sind mir allesamt verdachtig; und hinter solcher wanglein rosen furcht' ich doch auch metamorphosen. nacht ist schon hereingesunken, schliesst sich heilig stern an stern; grosse lichter, kleine funken glitzern nah und glanzen fern; glitzern hier im see sich spiegelnd, glanzen droben klarer nacht; tiefsten ruhens gluck besiegelnd herrscht des mondes volle pracht. da schaut sich der hohe in hundert gebilden, als jungling, als riesen, den grossen, den milden. kaiser: das ist mein zorn, so mocht' ich ihn behandeln, das stolze haupt in schemeltritt verwandeln! sie wirken still durch labyrinthische klufte im edlen gas metallisch reicher dufte; in stetem sondern, prufen und verbinden ihr einziger trieb ist, neues zu erfinden. und schlagen deine manner dann mit schwert und kolben, wie ich wute, so sturzt der feind, mann uber mann, ersauft im eigenen geblute. empuse: entschieden weiss ich gleich zu handeln, in vieles konnt' ich mich verwandeln; doch euch zu ehren hab' ich jetzt das eselskopfchen aufgesetzt. wir brauchen raume, wir fallen baume, die krachen, schlagen; und wenn wir tragen, da gibt es stosse. nie hast du grossem nachgestrebt, einsiedlerisch-beschrankt gelebt; kannst du zur herrschaft dich gewohnen, so lass ich dich als konig kronen. euer grinsen gibt verdacht; alle meine widersacher drangen mich in dieser nacht. die madchen fliehn verschuchtert; doch allein die konigin, sie blickt gelassen drein und sieht mit stolzem weiblichem vergnugen der schwane fursten ihrem knie sich schmiegen, zudringlich-zahm. und hat mit diesem kindisch-tollen ding der klugerfahrne sich beschaftigt, so ist furwahr die torheit nicht gering, die seiner sich am schluss bemachtigt. als wir ihn unterhielten, ihm falschen reichtum in die hande spielten, da war die ganze welt ihm feil. faust: schon manches hast du durchgemacht, nun, so gewinn auch eine schlacht! da seht ihr saulen, saulchen, bogen, bogelchen, altane, galerien, zu schauen aus und ein, und wappen. wer seid denn ihr, dass ihr des koniges hochpalast manadisch wild, betrunknen gleich, umtoben durft? kaiser: so konnt' ich wohl zunachst das ganze reich verschreiben. mensch bist du entzuckt; doch unter geistern scheinst du wohl verruckt. doch weil am uberfullten orte nicht jedem ohr vernehmlich alle worte, versuch' ich klug und hoff', es soll mir glucken, mich pantomimisch deutlich auszudrucken. mephistopheles: das heidenvolk geht mich nichts an, es haust in seiner eignen holle; doch gibt's ein mittel. als wie nach windes regel anzogen weisse segel, so hell sind sie zu schauen, verklarte meeresfrauen. plutus: noch braucht es, edler freund, geduld: es droht noch mancherlei tumult. obergeneral: der phalanx unsrer mitte folge sacht, dem feind begegn' er, klug mit aller macht; ein wenig rechts, dort hat bereits, erbittert, der unsern streitkraft ihren plan erschuttert. nach allem, was geschah, nenn' ich das stuck den raub der helena. gelehrte wissen's zu erlangen, dem teufel ist es langst vergangen. die andern statt solider dinge erhaschen frevle schmetterlinge. thales: und doch, o greis des meers, vertraut man dir; du bist der weise, treib uns nicht von hier! entschlusse sind nicht zu vermeiden; wenn alle schadigen, alle leiden, geht selbst die majestat zu raub. nereiden und tritonen: wir wussten's nicht zu sagen, sind im olymp zu erfragen; dort west auch wohl der achte, an den noch niemand dachte! ein andrer teil: wir, an dieser felsenwande weithinleuchtend glatten spiegel schmiegen wir, in sanften wellen uns bewegend, schmeichelnd an; horchen, lauschen jedem laute, vogelsangen, rohrigfloten, sei es pans furchtbarer stimme, antwort ist sogleich bereit; sauselt's, sauseln wir erwidernd, donnert's, rollen unsre donner in erschutterndem verdoppeln, dreifach, zehnfach hintennach. unsers phalanx feste spitze zieht sich rechts, und gleich dem blitze fahrt sie in die schwache stelle. sirenen: wir stehen euch nach; wenn ein schiff zerbrach, unwiderstehbar an kraft schutzt ihr die mannschaft. herold: die zwerge fuhren den grossen pan zur feuerquelle sacht heran; sie siedet auf vom tiefsten schlund, dann sinkt sie wieder hinab zum grund, und finster steht der offne mund; wallt wieder auf in glut und sud, der grosse pan steht wohlgemut, freut sich des wundersamen dings, und perlenschaum spruht rechts und links. das land, vor aller lander sonnen, sei ewig jedem stamm begluckt, nun meiner konigin gewonnen, das fruh an ihr hinaufgeblickt, als mit eurotas' schilfgefluster sie leuchtend aus der schale brach, der hohen mutter, dem geschwister das licht der augen uberstach. schlangelnd sind, mit spitzen flammen, schon die gipfel angefasst. es klang so nach, als hiess' es--not, ein dustres reimwort folgte--tod. was er den treusten in das ohr geraunt, es ist getan, und alle welt erstaunt. dame: das kleinod ist durch manche hand gegangen, auch die verguldung ziemlich abgebraucht. die verwandtschaft ist erprobt, zwar oft gescholten, mehr jedoch gelobt; man greife nun nach madchen, kronen, gold, dem greifenden ist meist fortuna hold. dergleichen marchen seh' ich oft entstehn und plotzlich wieder untergehn. chor der busserinnen: du schwebst zu hohen der ewigen reiche, vernimm das flehen, du ohnegleiche, du gnadenreiche! welch teufelchen auch drinne steckt, fur diesmal macht es doch effekt. konig menelas so grausam sich verginge, mich zu schadigen? du weisst, das bergvolk denkt und simuliert, ist in natur- und felsenschrift studiert. ich sehe schon, wie sie sich scharen, sich schwankend sondern, traulich paaren; zudringlich schliesst sich chor an chor. mannlustige du, so wie verfuhrt verfuhrende, entnervend beide, kriegers auch und burgers kraft! wird man die urverworfnen sunden im mindesten noch hasslich finden, wenn man dies dreigetum erblickt? nicht allein mich zu ergetzen, bin ich hier so hoch gestellt; welch ein greuliches entsetzen droht mir aus der finstern welt! mephistopheles: da muss ich mich durch steile felsentreppen, durch alter eichen starre wurzeln schleppen! die gegenwart verfuhrt ins ubertriebne, ich halte mich vor allem ans geschriebne. phorkyas: gebt mir das auge, schwestern, dass es frage, wer sich so nah an unsre tempel wage. du kennst den takt, in dem die sterne gehn, und wirst mein flustern meisterlich verstehn. schatzmeister: fur einen narren spricht er gar nicht schlecht, das ist furwahr des alten kaisers recht. hand, fuss, gebarde reicht mir da nicht hin, da muss ich mich um einen schwank bemuhn. mit starrem fusse kommt er geholpert, einhergestolpert; er schleppt das bein, wie wir ihn fliehen, uns hinterdrein! nicht ins verwegne, dass sturz und unfall dir nicht begegne, zugrund uns richte der teure sohn! so auch er, der behendeste, dass er dieben und schalken, vorteilsuchenden allen auch ewig gunstiger damon sei, dies betatigt er alsobald durch gewandteste kunste. dich store nichts, wie es auch weiter klinge, schon langst gewohnt der wunderbarsten dinge. grun das gefilde, fruchtbar; mensch und herde sogleich behaglich auf der neusten erde, gleich angesiedelt an des hugels kraft, den aufgewalzt kuhn-emsige volkerschaft. grablegung lemur--solo: wer hat das haus so schlecht gebaut, mit schaufeln und mit spaten? bacchus kummert sich, der weichling, wenig um den treuen diener, ruht in lauben, lehnt in hohlen, faselnd mit dem jungsten faun. und ich soll sie wiederfinden, nach so langer wanderschaft! wenn dieser es erfahrt, schnell wird er straflich richten, mit heiligem strahl dein reich, das sundige, zu vernichten. zwar sind auch wir von herzen unanstandig, doch das antike find' ich zu lebendig; das musste man mit neustem sinn bemeistern und mannigfaltig modisch uberkleistern. denn nichts zu andern hat fur sich der knecht gewalt. sphinxe: wir reichen nicht hinauf zu ihren tagen, die letztesten hat herkules erschlagen. ich weiss nicht recht, wie uns geschah, auch hab' ich's nicht mit ihm empfunden. phorkyaden: er scheint verstand zu haben, dieser geist. gottlich belehret, durft ihr vertrauen; den ihr verehret, werdet ihr schauen. bisher musst' ich mich schamen, denn alt und jung besturmt mich mit problemen. diese unvergleichlichen wollen immer weiter, sehnsuchtsvolle hungerleider nach dem unerreichlichen. knabe lenker: die grossten gaben meiner hand, seht! sirenen: wir sind gewohnt, wo es auch thront, in sonn' und mond hinzubeten; es lohnt. an ihn heran musst du dich leise druchen; nimm diese kohle, streich ihm einen strich auf armel, mantel, schulter, wie sich's macht; er fuhlt im herzen holden reuestich. mephistopheles: wenn man der jugend reine wahrheit sagt, die gelben schnabeln keineswegs behagt, sie aber hinterdrein nach jahren das alles derb an eigner haut erfahren, dann dunkeln sie, es kam' aus eignem schopf; da heisst es denn: der meister war ein tropf. nicht langer kann das ungewisse der ernstesten erwartung dauern. der ganze korper steht in feuer, ich fuhle kaum, dass es im nacken brennt. dort unten freuet nun der konig menelas der ruckkehr samt den tapfersten seiner krieger sich. um alle feuer schwankt unsicher oder sitzt behaglich alter tage fabelhaft gebild. in die schwachheit hingerafft, sind sie schwer zu retten; wer zerreisst aus eigner kraft der geluste ketten? mephistopheles: hier oben wird mir licht und luft benommen; ich finde wohl bei euch ein unterkommen? zu einem solchen einzigen stuck wunscht' ich dem grossten sammler gluck. kaiser: dort ziehn sie her, die falschen anverwandten, wie sie mich oheim, vetter, bruder nannten, sich immer mehr und wieder mehr erlaubten, dem zepter kraft, dem thron verehrung raubten, dann, unter sich entzweit, das reich verheerten und nun gesamt sich gegen mich emporten. aus den alten bucherkrusten logen sie mir, was sie wussten, was sie wussten, selbst nicht glaubten, sich und mir das leben raubten. ein lederner verschrumpfter beutel, das passt dir eher zu gesicht. wohin hast du, in grauser nacht, durch kiesgewasser mich ans land gebracht? kaiser: durch meinen schweren fehl bin ich so tief erschreckt; die grenze sei von dir nach eignem mass gesteckt. denn wo gespenster platz genommen, ist auch der philosoph willkommen. du bist der oberste von allem hausgesinde, bei deren innerm streit ich schlechte diener finde; dein beispiel sei fortan in ehren aufgestellt, wie man dem herrn, dem hof und allen wohlgefallt. da fangt man erst im kleinen an und freut sich, kleinste zu verschlingen, man wachst so nach und nach heran und bildet sich zu hoherem vollbringen. kaiser: ein formlich dokument, der kirche das zu eignen, du legst es vor, ich will's mit freuden unterzeichnen. auch hier erwart' ich gleiches von der muntern schar; nicht, was der knecht sei, fragt der herr, nur, wie er dient. mit angehaltnem stillen wuten, das euch gewiss den sieg verschafft, ihr, nordens jugendliche bluten, ihr, ostens blumenreiche kraft. nur einzeln im stillen du hast uns gepflanzt; zu tausenden kommen wir, vater, getanzt. dritte: die fein gezognen, suss geschwollnen lippen! ganz andres steht mir heute noch bevor: die tochter hab' ich alle herbeschieden, die grazien des meeres, die doriden. menschenopfer mussten bluten, nachts erscholl des jammers qual; meerab flossen feuergluten, morgens war es ein kanal. nun ist mein sinn, mein wesen streng umfangen; ich lebe nicht, kann ich sie nicht erlangen. doch dass ihr's wisset, sag' ich's euch mit worten an: als ich des konigshauses ernsten binnenraum, der nachsten pflicht gedenkend, feierlich betrat, erstaunt' ich ob der oden gange schweigsamkeit, nicht schall der emsig wandelnden begegnete dem ohr, nicht raschgeschaftiges eiligtun dem blick, und keine magd erschien mir, keine schaffnerin, die jeden fremden freundlich sonst begrussenden. wundersam eigen, die sich immerfort selbst erzeugen und niemals wissen, was sie sind. pfeile, durchdringet mich, lanzen, bezwinget mich, keulen, zerschmettert mich, blitze, durchwettert mich! doch eine lasst sich glanzend unterscheiden, aus hochstem helden-, wohl aus gotterstamme. mephistopheles: da kommen meine beiden raben, was mogen die fur botschaft haben? chor: bist du, furchterliches wesen, diesem schmeichelton geneigt, fuhlen wir, als frisch genesen, uns zur tranenlust erweicht. hier braucht es, dacht' ich, keine zauberworte; die geister finden sich von selbst zum orte. durch fernen raum gewundner feuersaulen sah ich bewegt der volker lange zeilen, sie drangten sich im weiten kreis heran und huldigten, wie sie es stets getan. verehre schroffe felsensteige, des pindus letztgedehnte zweige! plutus: er ahnet nicht, was uns von aussen droht; lass ihn die narrenteidung treiben! chor: willst du uns fangen, sei nicht behende, denn wir verlangen doch nur am ende, dich zu umarmen, du schones bild! mich langeweilt's; denn kaum ist's abgetan, so fangen sie von vorne wieder an; und keiner merkt: er ist doch nur geneckt vom asmodeus, der dahinter steckt. erlaubt mir, euch zu nahen und euren segen dreifach zu empfahen. mephistopheles: da ist fur mich nichts neues zu erfahren, das kenn' ich schon seit hunderttausend jahren. den zweiten zeugt nicht gaa wieder, nicht fuhrt ihn hebe himmelein; vergebens muhen sich die lieder, vergebens qualen sie den stein. des lebens pulse schlagen frisch lebendig, atherische dammerung milde zu begrussen. lasst mich heut noch nicht in ruh; denn es ging das ganze wesen nicht mit rechten dingen zu. sorge: wen ich einmal besitze, dem ist alle welt nichts nutze; ewiges dustre steigt herunter, sonne geht nicht auf noch unter, bei vollkommnen aussern sinnen wohnen finsternisse drinnen, und er weiss von allen schatzen sich nicht in besitz zu setzen. narren sich beladen, das kommt zuletzt dem teufel selbst zu schaden. eure flammen raschen feuers, eures glockchens silberlaut, jenes grausen abenteuers losung war euch anvertraut. die berge, die stadte, die ufer, die welle gefallen dem gotte, sind lieblich und helle. knabe lenker: zwar masken, merk' ich, weisst du zu verkunden, allein der schale wesen zu ergrunden, sind herolds hofgeschafte nicht; das fordert scharferes gesicht. pater profundus: wie felsenabgrund mir zu fussen auf tiefem abgrund lastend ruht, wie tausend bache strahlend fliessen zum grausen sturz des schaums der flut, wie strack mit eignem kraftigen triebe der stamm sich in die lufte tragt: so ist es die allmachtige liebe, die alles bildet, alles hegt. fallt die frucht, sogleich versammeln lebenslustig volk und herden sich zum greifen, sich zum naschen, eilig kommend, emsig drangend; und wie vor den ersten gottern buckt sich alles um uns her. liebe wird in seinem herzen sich gewiss fur eine melden. dazu darf ich nicht schweigsam bleiben, gib meinen stab, ihn zu vertreiben. chor: wer die schonste fur sich begehrt, tuchtig vor allen dingen seh' er nach waffen weise sich um; schmeichelnd wohl gewann er sich, was auf erden das hochste; aber ruhig besitzt er's nicht: schleicher listig entschmeicheln sie ihm, rauber kuhnlich entreissen sie ihm; dieses zu hinderen, sei er bedacht. ich hielt's fur zufall, scharfte meinen blick: die woge stand und rollte dann zuruck, entfernte sich vom stolz erreichten ziel; die stunde kommt, sie wiederholt das spiel. faust: wir treten auf und hoffen, ungescholten; auch ohne not hat vorsicht wohl gegolten. in stahl gehullt, vom strahl umwittert, die schar, die reich um reich zerbrach, sie treten auf, die erde schuttert, sie schreiten fort, es donnert nach. uns andern konnt' er wenig nutzen, es war so was vom kreuz daran. helena: entfuhrte mich, ein zehenjahrig schlankes reh, und mich umschloss aphidnus' burg in attika. mephistopheles: wem als dem meister, jenem hohen, der dein geschick im busen tragt? ich grusse die getreuen, lieben, versammelt aus der nah und weite. augenstrahl ist mir verliehen wie dem luchs auf hochstem baum; doch nun musst' ich mich bemuhen wie aus tiefem, dusterm traum. den schonsten boten, unglucksbotschaft hasslicht ihn; du hasslichste gar, nur schlimme botschaft bringst du gern. vor allem aber schutze mich, die altere, vor dieser schar, die neben deiner schonheit schwan nur schlecht befitticht', schnatterhafte ganse sind. wohin du gehst und wo du stehst, verschwenderisch die schatze sast. tisiphone: gift und dolch statt boser zungen misch' ich, scharf' ich dem verrater; liebst du andre, fruher, spater hat verderben dich durchdrungen. und mit sinnig kurzem worte wisse jeder, was er hat. noch leb' ich meinem reich und habe lust, zu leben; doch hoher ahnen kette zieht bedachtigen blick aus rascher strebsamkeit ins drohende zuruck. phorkyas: die du verliessest, ilios' umturmter stadt und unerschopften liebesfreuden zugewandt. du bist's, der ich die regung aller kraft, den inbegriff der leidenschaft, dir neigung, lieb', anbetung, wahnsinn zolle. die jungeren engel: nebelnd um felsenhoh' spur' ich soeben, regend sich in der nah', ein geisterleben. kaiser: weil unausweichlich hier sich's nur von festen handelt, so sei mir, junger held, zum schenken umgewandelt. und weiter hin wird's viel behaglicher, auf dieser schmalen strandeszunge der dunstkreis noch unsaglicher; da vorne sehen wir den zug, der eben herschwebt, nah genug. das menschliche geschlecht zu tausend malen; gleichgultige tage selbst verwandelt ihr in garstigen wirrwarr netzumstrickter qualen. und nun gellt ins ohr der zimbeln mit der becken erzgetone, denn es hat sich dionysos aus mysterien enthullt; kommt hervor mit ziegenfusslern, schwenkend ziegenfusslerinnen, und dazwischen schreit unbandig grell silenus' ohrig tier. tauben sind es, liebentzundet, fittiche, wie licht so weiss. doch darf mich's nicht verdriessen, als neuer gast anstandig sie zu grussen. kaum hab' ich posto hier gefasst, regt sich dort hinten, mir bekannt, ein gast. steigt herab in meiner augen welt- und erdgemass organ, konnt sie als die euren brauchen, schaut euch diese gegend an! aus dem palast ins enge haus, so dumm lauft es am ende doch hinaus. schelten sie mich auch fur hasslich, kenn' ich doch das schone wohl. sphinx: wir hauchen unsre geistertone, und ihr verkorpert sie alsdann. ist um mich her ein wildes brausen, als wogte wald und felsengrund, und doch sturzt, liebevoll im sausen, die wasserfulle sich zum schlund, berufen, gleich das tal zu wassern; der blitz, der flammend niederschlug, die atmosphare zu verbessern, die gift und dunst im busen trug-- sind liebesboten, sie verkunden, was ewig schaffend uns umwallt. viel bedarf's zu wurdiger unterhaltung, und schwere kosten macht die sorgliche verwaltung. nun zaudert sie und will den dustern ort, des schlechten leichnams ekles haus nicht lassen; die elemente, die sich hassen, die treiben sie am ende schmahlich fort. helena: ich fuhle mich so fern und doch so nah, und sage nur zu gern: da bin ich! wer schaut hinab von diesem hohen raum ins weite reich, ihm scheint's ein schwerer traum, wo missgestalt in missgestalten schaltet, das ungesetz gesetzlich uberwaltet und eine welt des irrtums sich entfaltet. zum hochsten dome zungelt' es empor, der immer ward und immer sich verlor. nackt, ein genius ohne flugel, faunenartig ohne tierheit, springt er auf den festen boden; doch der boden gegenwirkend schnellt ihn zu der luft'gen hohe, und im zweiten, dritten sprunge ruhrt er an das hochgewolb. im nacken sitzt ihm zierlich-zarte frau, mit feinem stabchen lenkt sie ihn genau; die andre, droben stehend herrlich-hehr, umgibt ein glanz, der blendet mich zu sehr. nebel schwanken, nebel schwinden, solche gottin tritt hervor! wir staunen drob; noch immer bleibt die frage: ob's gotter, ob es menschen sind? es lost sich auf das perlenband, ihm krabbeln kafer in der hand, er wirft sie weg, der arme tropf, und sie umsummen ihm den kopf. schlage, heil'gen stabs gewalt, dass der boden bebt und schallt! hinauf sich zu versteigen, war' zum schaden; gib ratsel auf, gib allenfalls scharaden. verkunden wird der nachste tag, was niemand willig horen mag; doch hor' ich aller orten schrein: "der kaiser leidet solche pein. des lebens fackel wollten wir entzunden, ein feuermeer umschlingt uns, welch ein feuer! zu gross sind meine schmerzen, sie wuhlen siedend mir im tiefsten herzen; bis gestern sucht' er heil in meinen blicken, er schwatzt mit ihr und wendet mir den rucken. die dioskuren haben stets gesiegt, wo jugendfull' und schonheit uberwiegt. so will sich alle welt zerstuckeln, vernichtigen, was sich gebuhrt; wie soll sich da der sinn entwickeln, der einzig uns zum rechten fuhrt? schweben wir nur trippelnden schrittes am boden hin? das lichte schild hat sich umdunkelt, auf einmal reisst's und blitzt und funkelt! astrolog: herr, massige solch dringendes begehren, lass erst vorbei das bunte freudenspiel; zerstreutes wesen fuhrt uns nicht zum ziel. es ist ein munterer, kecker, wohlgebildeter, wie unter griechen wenig', ein verstand'ger mann. sirenen: wissen's wohl, in meeresfrische glatt behagen sich die fische, schwanken lebens ohne leid; doch, ihr festlich regen scharen, heute mochten wir erfahren, dass ihr mehr als fische seid. hier kein markten, hier kein handeln-- wie er es beging', er busst es. ich hatte phobus nie gesehn, noch ares, hermes, wie sie heissen; da sah ich mir vor augen stehn, was alle menschen gottlich preisen. mit meiner konigin zu sein, verlangt mich heiss; nicht nur verdienst, auch treue wahrt uns die person. ist es doch die alte stelle, jene hutte, die mich barg, als die sturmerregte welle mich an jene dunen warf! der sonne heiligen lebestrahlen sind tote werke nur ein spass. ihr firlefanze, flugelmannische riesen, greift in die luft, versucht euch ohne rast! o fuhle dich vom hochsten gott entsprungen, der ersten welt gehorst du einzig an. gutes und boses kommt unerwartet dem menschen; auch verkundet, glauben wir's nicht. phorkyas: mit blute nicht, wonach du allzulustern bist. helena: ja, das ist wohlgetan; fuhre die schonen an kunstlichem reihn. und so besitzt die holde lange schon, als erbin, tempelstadt und wagenthron. verbraunt gestein, bemodert, widrig, spitzbogig, schnorkelhaftest, niedrig! denn alles bucken, bejahndes nicken, gewundne phrasen, das doppelblasen, das warmt und kuhlet, wie's einer fuhlet, was konnt' es frommen? phorkyas: geschichtlich ist es, ist ein vorwurf keineswegs. die gottin ist's nicht mehr, die du verlorst, doch gottlich ist's. ich schatzt' euch damals nicht gering; die raupe schon, die chrysalide deutet den kunftigen bunten schmetterling. nereiden und tritonen: drei haben wir mitgenommen, der vierte wollte nicht kommen; er sagte, er sei der rechte, der fur sie alle dachte. mephistopheles: und solchen zustand durfte niemand schelten, ein jeder konnte, jeder wollte gelten. euch sage, wenn ich zu widersprechen wage: von allem dem ist nicht die frage; bescheidenheit ist sein beschieden teil. lass ihn rennen, ihn erschrecken, denn er glaubt nicht, was er sieht. seid gegrusst, wenn gastfreundlich auch noch heute ihr des wohltuns gluck geniesst! zungelnd lichte blitze steigen zwischen blattern, zwischen zweigen; aste durr, die flackernd brennen, gluhen schnell und sturzen ein. dich fruher liebend gegen allen geschicks beschluss. euphorion: immer hoher muss ich steigen, immer weiter muss ich schaun. diese mauern, diese wande neigen, senken sich zum ende, und wenn wir nicht bald entweichen, wird uns fall und sturz erreichen. und wie ihr auch vermehrt, was ihr von uns empfangen, es soll's der altste sohn in gleichem mass erlangen. nymphen: leget, schwestern, euer ohr an des ufers grune stufe; hor' ich recht, so kommt mir's vor als der schall von pferdes hufe. euch treuen sprech' ich zu so manches schone land, zugleich das hohe recht, euch nach gelegenheiten durch anfall, kauf und tausch ins weitre zu verbreiten; dann sei bestimmt--vergonnt, zu uben ungestort--, was von gerechtsamen euch landesherrn gehort. dir, der unberuhrbaren, ist es nicht benommen, dass die leicht verfuhrbaren traulich zu dir kommen. spinx: sprich nur dich selbst aus, wird schon ratsel sein. von aberglauben fruh und spat umgarnt: es eignet sich, es zeigt sich an, es warnt. da fass ein herz, denn die gefahr ist gross, und gehe grad' auf jenen dreifuss los, beruhr ihn mit dem schlussel! ihr kennt den weiten, wohlverwahrten hort, und wenn man grabt, so sei's auf euer wort. wie feuchten ton will ich das gold behandeln, denn dies metall lasst sich in alles wandeln. sie setzt den fuss in das durchsichtige helle; des edlen korpers holde lebensflamme kuhlt sich im schmiegsamen kristall der welle. das ist lebendig blut in frischer kraft, das neues leben sich aus leben schafft. sie streiten sich, so heisst's, um freiheitsrechte; genau besehn, sind's knechte gegen knechte. der grosse mann, der edle padagog, der, sich zum ruhm, ein heldenvolk erzog, den schonen kreis der edlen argonauten und alle, die des dichters welt erbauten. und haufen goldes waren mein, am herrlichsten der edelstein: nun der smaragd allein verdient, dass er an deinem herzen grunt. der blocksberg bleibt ein gar bequem lokal, wo man auch sei, man findet sich zumal. und wenn die brust von sehnsucht uberfliesst, man sieht sich um und fragt--+ helena: wer mitgeniesst. nymphen: am besten geschah' dir, du legtest dich nieder, erholtest im kuhlen ermudete glieder, genossest der immer dich meidenden ruh; wir sauseln, wir rieseln, wir flustern dir zu. wahnt ihr, verborgen sei mir, welch geschlecht ihr seid, du kriegerzeugte, schlachterzogne junge brut? schaue grunend wies' an wiese, anger, garten, dorf und wald. denn der kette zier, der krone geschmuck, da ruhn sie stolz, und sie dunken sich was; doch tritt nur ein und fordre sie auf, sie rusten sich schnell. phorkyas: doch als er fern sich kretas erbe kuhn erstritt, dir einsamen da erschien ein allzuschoner gast. sie zeugten auch: im alten buhnenspiel sah man mich dort als old iniquity. hat sich in unsern kampf auch gaukelei geflochten, am ende haben wir uns nur allein gefochten. was erglanzt, ist schwer zu sagen, ist es goldschmuck, ist es flamme ubermachtiger geisteskraft? den plunder lass an seinem ort, nehm' eines dieser kistchen fort! immer abwarts, immer tiefer wassern wir, maandrisch wallend, jetzt die wiese, dann die matten, gleich den garten um das haus. damals schien er zwar gewandt, als ich ihn noch nicht verstand. mephistopheles: man spricht, wie man mir nachricht gab, von keinem graben, doch vom grab. sie mochten gern in unsern kreisen als stammverwandte sich erweisen. da kommt er, der bruder, da kommt er, der------tod. entfalte du die alten pergamente, nach vorschrift sammle lebenselemente und fuge sie mit vorsicht eins ans andre. doch--werdet ihr dem kundigen glauben-- verfault ist langst das holz der dauben, der weinstein schuf dem wein ein fass. schuld: ganz nah an der seite verbind' ich mich dir. wie turmt sich sein behender lauf in kisten, kasten, sacken auf! schon theseus haschte fruh dich, gierig aufgeregt, wie herakles stark, ein herrlich schon geformter mann. ein teil des chores: wir in dieser tausend aste flusterzittern, sauselschweben reizen tandelnd, locken leise wurzelauf des lebens quellen nach den zweigen; bald mit blattern, bald mit bluten uberschwenglich zieren wir die flatterhaare frei zu luftigem gedeihn. wen ihr beschutzt, ist nicht verloren, denn euer rat ist folgerecht. da regt sich alles, da wird was getan, das schwache fallt, das tuchtige tritt heran. chorfuhrerin: vergebens blickst du, konigin, allseits um dich her; verschwunden ist das leidige bild, verblieb vielleicht im nebel dort, aus dessen busen wir hieher, ich weiss nicht wie, gekommen, schnell und sonder schritt. frage; der alte tod verlor die rasche kraft, das ob? philemon: hat er uns doch angeboten schones gut im neuen land! felsbuchten des agaischen meers sirenen: haben sonst bei nachtigem grauen dich thessalische zauberfrauen frevelhaft herabgezogen, blicke ruhig von dem bogen deiner nacht auf zitterwogen mildeblitzend glanzgewimmel und erleuchte das getummel, das sich aus den wogen hebt! mephistopheles: was krachzt vorbei mit flugelschlag? gottlos ist er, ihn gelustet unsre hutte, unser hain; wie er sich als nachbar brustet, soll man untertanig sein. ihn als metall verehren wir nicht sehr, an wert gering, doch im gewichte schwer. gottinnen, ungekannt euch sterblichen, von uns nicht gern genannt. allzuschandlich verwundet's, wie ein tuckischer schuss; vor augen ist mein reich unendlich, im rucken neckt mich der verdruss, erinnert mich durch neidische laute: mein hochbesitz, er ist nicht rein, der lindenraum, die braune baute, das morsche kirchlein ist nicht mein. des menschen leben lebt im blut, und wo bewegt das blut sich wie im jungling so? ich ahne schon ein gunstiges geschick; wohin versetzt mich dieser ernste blick? ihr alle fuhlt geheimes wirken der ewig waltenden natur, und aus den untersten bezirken schmiegt sich herauf lebend'ge spur. kriegsunrat hab' ich langst verspurt, den kriegsrat gleich voraus formiert aus urgebirgs urmenschenkraft; wohl dem, der sie zusammenrafft. herold: seit mir sind bei maskeraden heroldspflichten aufgeladen, wach' ich ernstlich an der pforte, dass euch hier am lustigen orte nichts verderbliches erschleiche, weder wanke, weder weiche. homunculus: nordwestlich, satan, ist dein lustrevier, sudostlich diesmal aber segeln wir-- an grosser flache fliesst peneios frei, umbuscht, umbaumt, in still--und feuchten buchten; die ebne dehnt sich zu der berge schluchten, und oben liegt pharsalus, alt und neu. faust: schon rauscht ein bach zu bachen machtig nieder, aus schluchten kehren sie gedoppelt wieder, ein strom nun wirft den bogenstrahl; auf einmal legt er sich in flache felsenbreite und rauscht und schaumt nach der und jener seite, und stufenweise wirft er sich ins tal. habebald: da liegt das rote gold zuhauf-- geschwinde zu und raff es auf! dachte dich sogleich als braut, gleich dem reichsten angetraut, dachte dich als weibchen. nicht insgeheim vollfuhr' ich meine taten, ich atme nur, und schon bin ich verraten. sie regen sich, sie scheinen mich zu spuren, sie zwitschern pfeifend, fledermaus-vampyren. lemuren--chor: dir, dumpfer gast im hanfnen gewand, ist's viel zu gut geraten. homunculus: eh nun, du bleibst zu hause, wichtigstes zu tun. raufebold: wer das gesicht mir zeigt, der kehrt's nicht ab als mit zerschlagnen unter- und oberbacken; wer mir den rucken kehrt, gleich liegt ihm schlapp hals, kopf und schopf hinschlotternd grass im nacken. der stadtrat muss sein lager auch verzapfen, man greift zu humpen, greift zu napfen, und unterm tische liegt der schmaus. glucklich sind wir: allen, allen ist das dasein so gelind. zerrt unnutzeste gespinste lange sie an licht und luft, hoffnung herrlichster gewinste schleppt sie schneidend zu der gruft. du findest alles nach der ordnung stehen; denn das ist des fursten vorrecht, dass er alles treu in seinem hause, wiederkehrend, finde, noch an seinem platze jedes, wie er's dort verliess. gewebe der zweifelei nicht torig ein; denn wenn es keine hexen gabe, wer teufel mochte teufel sein! hier sind es wirklichkeiten, von hier aus darf der geist mit geistern streiten, das doppelreich, das grosse, sich bereiten. meerwunder drangen sich zum neuen milden schein, sie schiessen an, und keines darf herein. panthalis: verlasset nun des gesanges freudumgebnen pfad und wendet nach der ture flugeln euren blick! mit hexen-fexen, mit gespenst-gespinsten, kielkropfigen zwergen steh' ich gleich zu diensten; doch teufels-liebchen, wenn auch nicht zu schelten, sie konnen nicht fur heroinen gelten. page: ich bin verliebt, man halt mich nicht fur voll. die seligen knaben: freudig empfangen wir diesen im puppenstand; also erlangen wir englisches unterpfand. anaxagoras: schnell quillt der berg von myrmidonen, die felsenspalten zu bewohnen; pygmaen, imsen, daumerlinge und andre tatig kleine dinge. ich weiss nichts an der schlacht zu wenden; begannen sie's, sie mogen's enden, ich gebe meinen stab zuruck. von sieg und ruhm hab' ich verwirrt getraumt; ich bringe nach, was frevelhaft versaumt. droben aber auf der zinne jene gottin, mit behenden breiten flugeln, zum gewinne allerseits sich hinzuwenden. getummel und gesang: das wilde heer, es kommt zumal von bergeshoh' und waldestal, unwiderstehlich schreitet's an: sie feiren ihren grossen pan. von jener stund' an ganz vergass er sich, er fragt den stern, die tiefe nur fur dich. finstere galerie mephistopheles: was ziehst du mich in diese dustern gange? gemein gelust, absurde liebschaft wandelt den ausgepichten teufel an. zweiter: ich weiss nicht, mir verging die kraft, sie waren so gespensterhaft. wagest du scheusal neben der schonheit dich vor dem kennerblick phobus' zu zeigen? entschluss und schnelle tat zu andrer heil, den boreaden ward's zum schonsten teil. doch ich furchte, durch die fenster ziehen luftige gespenster, und von spuk und zaubereien wusst' ich euch nicht zu befreien. ja, so hore denn, wenn du frech uns entgegenest, hore fluch, hore jeglicher schelte drohn aus dem verwunschenden munde der glucklichen, die von gottern gebildet sind. den frommen gutchen nah verwandt, als felschirurgen wohlbekannt; die hohen berge schropfen wir, aus vollen adern schopfen wir; metalle sturzen wir zuhauf, mit gruss getrost: gluck auf! in salen, grenzenlosen, wie die welt so weit; da konnt ihr tanzen! und innen grosser hofe raumgelasse, rings mit baulichkeit umgeben, aller art und zweck. euphorion: felsengedrange hier zwischen dem waldgebusch, was soll die enge mir, bin ich doch jung und frisch. mephistopheles: ein gluhnder dreifuss tut dir endlich kund, du seist im tiefsten, allertiefsten grund. so ein unaufhaltsam rollen, schmerzlich lassen, widrig sollen, bald befreien, bald erdrucken, halber schlaf und schlecht erquicken heftet ihn an seine stelle und bereitet ihn zur holle. doch gilt es hier nicht viel besinnen: im weiten meere musst du anbeginnen! der bauer, der die furche pflugt, hebt einen goldtopf mit der scholle, salpeter hofft er von der leimenwand und findet golden-goldne rolle erschreckt, erfreut in kummerlicher hand. phorkyas: den hausgenossen drohen bleibt ein grosses recht, das gottbegluckten herrschers hohe gattin sich durch langer jahre weise leitung wohl verdient. erstaunenswurdiges soll geraten, ich fuhle kraft zu kuhnem fleiss. du bist einmal bedurftig solchen rats, versuchen wir's und wandlen unsres pfads! mephistopheles: nur wundert's mich, dass euch kein dichter preist. lamien: fahrt auseinander, schwankt und schwebet blitzartig, schwarzen flugs umgebet den eingedrungnen hexensohn! wo ich diesen bartigen traute, mich an ihrem schnack erbaute? am lockenkopf und spitzenkragen empfandet ihr ein kindliches behagen. chor der engel: was euch nicht angehort, musset ihr meiden, was euch das innre stort, durft ihr nicht leiden. hier ist das wohlbehagen erblich, die wange heitert wie der mund, ein jeder ist an seinem platz unsterblich: sie sind zufrieden und gesund. chor seliger knaben: sag uns, vater, wo wir wallen, sag uns, guter, wer wir sind? wachfeuer gluhen, rote flammen spendende, der boden haucht vergossnen blutes widerschein, und angelockt von seltnem wunderglanz der nacht, versammelt sich hellenischer sage legion. mephistopheles: das heiss' ich endlich vorgeschritten! denn der bosartige, wohltatig erscheinend, wolfesgrimm unter schafwolligem vlies, mir ist er weit schrecklicher als des drei-+ kopfigen/ hundes rachen. funkenblicke seh' ich spruhen durch der linden doppelnacht, immer starker wuhlt ein gluhen, von der zugluft angefacht. allwissbegierige horcher, horer versammeln sich um ihn zuhauf. dass der konigin seele, schon zu entfliehen bereit, sich noch halte, festhalte die gestalt aller gestalten, welche die sonne jemals beschien. weise, ehe wir von euch entfliehen, uns zu schildern, uns zu nennen; denn wir sind allegorien, und so solltest du uns kennen. und find' ich hier das seltsamste beisammen, durchforsch' ich ernst dies labyrinth der flammen. chor: tust du doch, als ob da drinnen ganze weltenraume waren, wald und wiese, bache, seen; welche marchen spinnst du ab! es trommetet, es posaunet, auge blinzt und ohr erstaunet, unerhortes hort sich nicht. trube frage, der das schicksal sich vermummt, wenn am ungluckseligsten tage blutend alles volk verstummt. bacc: wenn ich nicht will, so darf kein teufel sein. herold: der augen schwarzer blitz, die nacht der locken, erheitert von juwelnem band! mephistopheles und die dreie: da kommen wir mit vollem trab; verzeiht! nicht der olymp, nicht euer boden tragt ein schon gebild, das sich so zierlich regt. echo: du bist's, dem das frischeste leben entquellt. gartner: blumen sehet ruhig spriessen, reizend euer haupt umzieren; fruchte wollen nicht verfuhren, kostend mag man sie geniessen. trabanten: das passet nicht in unsern kreis: zugleich soldat und diebsgeschmeiss; und wer sich unserm kaiser naht, der sei ein redlicher soldat. nun, da lasst sich endlich hoffen, dass nicht, wie bisher, im moder der lebendige wie ein toter sich verkummere, sich verderbe und am leben selber sterbe. hast du mir nicht die windesbraut des viergespannes anvertraut? mein innres mog' es auch entzunden, wo sich der geist, verworren, kalt, verqualt in stumpfer sinne schranken, scharfangeschlossnem kettenschmerz. sirenen: klein von gestalt, gross von gewalt, der scheiternden retter, uralt verehrte gotter. mephistopheles: und glaubt ihr euch vielleicht durch mich betrogen, hier steht ein mann! deputation der gnomen: wenn das glanzend reiche gute fadenweis durch klufte streicht, nur der klugen wunschelrute seine labyrinthe zeigt, wolben wir in dunklen gruften troglodytisch unser haus, und an reinen tagesluften teilst du schatze gnadig aus. gestarkten arms hebt er sie hoch empor, entfuhrt er sie wohl gar? wer, ausser mir, entband euch aller schranken philisterhaft einklemmender gedanken? doch neben am gebusche zieht ein licht, das gar bescheiden gluht. die wache halt ihm an der schwelle kreuzweis die hellebarden vor-- da ist er doch, der kuhne tor! das ganze menschliche geschlecht macht's ihm, dem griesgram, nimmer recht. so ehre dem, dem ehre gebuhrt, und heil ihm, der uns hergefuhrt! nun steigt es leicht und zaudernd hoch und hoher auf, fugt sich zusammen. kaiser: euch funfen will ich noch erhohtere wurde geben. komm' ich ein opfer fur des fursten bittern schmerz und fur der griechen lang' erduldetes missgeschick? steigst ab in solcher greuel mitten, im grasslich gahnenden gestein? dies ist, erhabne herrscherin, der mann, mit seltnem augenblitz vom hohen turm umherzuschaun bestellt, dort himmelsraum und erdenbreite scharf zu uberspahn, was etwa da und dort sich melden mag, vom hugelkreis ins tal zur festen burg sich regen mag, der herden woge sei's, ein heereszug vielleicht; wir schutzen jene, begegnen diesem. dukaten hupfen wie gepragt, o wie mir das den busen regt-- wie schau' ich alle mein begehr! bei seinem schein wirst du die mutter sehn, die einen sitzen, andre stehn und gehn, wie's eben kommt. thales: dem weisen mann gibt solch betragen qual; der gute doch versucht es noch einmal. wie doch der schelm so viel verheisst und nur verleiht, was golden gleisst! dort, schwankend klar, im tageslicht, erhoben zu den mittelluften, gespiegelt in besondern duften, erscheint ein seltsames gesicht: da schwanken stadte hin und wider, da steigen garten auf und nieder, wie bild um bild den ather bricht. euphorion: schlepp' ich her die derbe kleine zu erzwungenem genusse; mir zur wonne, mir zur lust druck' ich widerspenstige brust, kuss' ich widerwartigen mund, tue kraft und willen kund. des alten wort, dem frechen schien's ein spiel, er folgte seiner lust, und ilios fiel-- ein riesenleichnam, starr nach langer qual, des pindus adlern gar willkommnes mahl. chor: o wie gern gehen wir hin, eilenden fusses; hinter uns tod, vor uns abermals ragender feste unzugangliche mauer. mephistopheles: du bist doch nur fur uns bemuht mit deinen dammen, deinen buhnen; denn du bereitest schon neptunen, dem wasserteufel, grossen schmaus. erdengluck geboren, hoher ahnen, grosser kraft, leider fruh dir selbst verloren, jugendblute weggerafft! allemsig musst ihr sein, ihr wimmelscharen; nur mit dem gold herein! lustgarten faust: verzeihst du, herr, das flammengaukelspiel? heute wird es nichts verfangen, frisch an ihn herangegangen! plutus: nun ist es zeit, die schatze zu entfesseln! recht quammig, quappig, das bezahlen mit hohem preis orientalen. doch sei der lindenwuchs vernichtet zu halbverkohlter stamme graun, ein luginsland ist bald errichtet, um ins unendliche zu schaun. der kaiser, er, an heiligen sohlen erbat sich erst das recht zur macht, und als er ging, die krone sich zu holen, hat er uns auch die kappe mitgebracht. den fichtenstamm in rechter hand und um den leib ein wulstig band, den derbsten schurz von zweig und blatt, leibwacht, wie der papst nicht hat. seit alten jahren konnt' ich gottlich ruhn, doch trieb mich's an, den besten wohlzutun; und schaut' ich dann zuletzt vollbrachte taten, so war es ganz, als hatt' ich nicht geraten. die madchen schaudern, aber du, die alteste, du stehst gelassen; rede mir verstandig wort. und so regt er sich gebardend, sich als knabe schon verkundend kunftigen meister alles schonen, dem die ewigen melodien durch die glieder sich bewegen; und so werdet ihr ihn horen, und so werdet ihr ihn sehn zu einzigster bewunderung. schlacht gewonnen, des feinds zerstreute flucht im flachen feld zerronnen. panthalis: wer keinen namen sich erwarb noch edles will, gehort den elementen an; so fahret hin! gnomen: da trippelt ein die kleine schar, sie halt nicht gern sich paar und paar; im moosigen kleid mit lamplein hell bewegt sich's durcheinander schnell, wo jedes fur sich selber schafft, wie leucht-ameisen wimmelhaft; und wuselt emsig hin und her, beschaftigt in die kreuz und quer. er fuhrte mich, durch graus und wog' und welle der einsamkeiten, her zum festen strand. man konnte dich ein madchen schelten; doch wurdest du, zu wohl und weh, auch jetzo schon bei madchen gelten, sie lehrten dich das abc. mit diesem allen weiss ich zu gebaren und fuhre her asmodi, den getreuen, zu rechter zeit unseliges auszustreuen, verderbe so das menschenvolk in paaren. hast du das haus des konigs wohl verwahrt bisher anstatt der hausfrau, solches dient zum ruhme dir; doch jetzo kommt sie selber, tritt nun du zuruck, damit nicht strafe werde statt verdienten lohns. heut bedarf's der kleinsten reise zum vollgultigsten beweise, dass wir mehr als fische sind. du solltest nicht den sinn zur heimat kehren, der heiligen eichen wurde hier verehren. chor: wir haben den dreizack neptunen geschmiedet, womit er die regesten wellen begutet. choretide 5: mit was ernahrst du so gepflegte magerkeit? helena: warum gedenkst du jener halben witwenschaft, und welch verderben grasslich mir daraus erwuchs? das kapellchen bricht zusammen von der aste sturz und last. entfliehe dem entstandnen in der gebilde losgebundne reiche! olivenzweig mit fruchten: keinen blumenflor beneid' ich, allen widerstreit vermeid' ich; mir ist's gegen die natur: bin ich doch das mark der lande und, zum sichern unterpfande, friedenszeichen jeder flur. erzbischof: mit welchem bittern schmerz find' ich, in dieser stunde, dein hochgeheiligt haupt mit satanas im bunde! lasst uns herunterklimmen, vernehmt ihr doch die stimmen. kaiser: am freudentag, wenn wir die gaste grussen, die heiter kommen, heiter zu geniessen, da freut uns jeder, wie er schiebt und drangt und, mann fur mann, der sale raum verengt. pater seraphicus: welch ein morgenwolkchen schwebet durch der tannen schwankend haar! wie ich mich bluhend freue, vom schonen, wahren durchdrungen. und hast du ihn einmal hierher gebracht, so rufst du held und heldin aus der nacht, der erste, der sich jener tat erdreistet; sie ist getan, und du hast es geleistet. bammelt erst die leichte ware, dieser gleich ist am altare neugeschliffnes beil bereit. sechste: ein bisschen konnt' er doch gewandter sein. die welt, sie war nicht, eh' ich sie erschuf; die sonne fuhrt' ich aus dem meer herauf; mit mir begann der mond des wechsels lauf; da schmuckte sich der tag auf meinen wegen, die erde grunte, bluhte mir entgegen. faust: von tauben hast du ja vernommen, die aus den fernsten landen kommen zu ihres nestes brut und kost. auch ein gelehrter mann studiert so fort, weil er nicht anders kann. schon geht der wald in flammen auf, sie zungeln leckend spitz hinauf zum holzverschrankten deckenband; uns droht ein allgemeiner brand. erstaunen soll das junge volk; ihr bartigen auch, die ihr da drunten sitzend harrt, glaubhafter wunder losung endlich anzuschaun. und nun lasst hervor mich treten, schaun das grenzenlose meer; lasst mich knieen, lasst mich beten, mich bedrangt die brust so sehr. ihm ist die brust von hohem willen voll, doch was er will, es darf's kein mensch ergrunden. doch welch getose rasch bewegter flugel, welch sausen, platschern wuhlt im glatten spiegel? faust: du sprichst als erster aller mystagogen, die treue neophyten je betrogen; nur umgekehrt. ein dreifuss steigt mit ihm aus hohler gruft, schon ahn' ich aus der schale weihrauchduft. kaiserliche pfalz saal des thrones staatsrat in erwartung des kaisers. chor: wer verdacht' es unsrer furstin, gonnet sie dem herrn der burg freundliches erzeigen? marschalk: durchlauchtigster, ich dacht' in meinem leben vom schonsten gluck verkundung nicht zu geben als diese, die mich hoch begluckt, in deiner gegenwart entzuckt: rechnung fur rechnung ist berichtigt, die wucherklauen sind beschwichtigt, los bin ich solcher hollenpein; im himmel kann's nicht heitrer sein. ich acht' auf seine grossheit, ihm vertraut' ich mich. wer seid ihr denn, dass ihr des hauses schaffnerin entgegenheulet, wie dem mond der hunde schar? da seht ihr lowen, adler, klau' und schnabel auch, dann buffelhorner, flugel, rosen, pfauenschweif, auch streifen, gold und schwarz und silbern, blau und rot. mephistopheles: so haben wir uns wohl erprobt, vergnugt, wenn der patron es lobt. so hort und schaut das schicksalschwere blatt, das alles weh in wohl verwandelt hat. schatzchen im mai getupft wie eure pantherkatzchen. faust: doch im erstarren such' ich nicht mein heil, das schaudern ist der menschheit bestes teil; wie auch die welt ihm das gefuhl verteure, ergriffen, fuhlt er tief das ungeheure. kammerer: von nun an trink' ich doppelt bessre flasche. nach standsgebuhr und wurden schlingt sie ein; doch wird man auch bei diesem letzten spiele ins kunftige nicht so bedenklich sein. faust: es ist doch auch bemerkenswert zu achten, zu sehn, wie teufel die natur betrachten. mephistopheles: der korper liegt, und will der geist entfliehn, ich zeig' ihm rasch den blutgeschriebnen titel;-- doch leider hat man jetzt so viele mittel, dem teufel seelen zu entziehn. so erblickst du in der weite erst des meeres blauen saum, rechts und links, in aller breite, dichtgedrangt bewohnten raum. der zarteste gelehrter manner, er sieht aus wie ein kohlenbrenner, geschwarzt vom ohre bis zur nasen, die augen rot vom feuerblasen, so lechzt er jedem augenblick; geklirr der zange gibt musik. nereus: mogt euch des schonen fanges freuen, den jungling bildet euch als mann; allein ich konnte nicht verleihen, was zeus allein gewahren kann. doch als in allerneusten jahren das weib nicht mehr gewohnt zu sparen, und, wie ein jeder boser zahler, weit mehr begierden hat als taler, da bleibt dem manne viel zu dulden, wo er nur hinsieht, da sind schulden. kaiser: ich hoffte lust und mut zu neuen taten; doch wer euch kennt, der wird euch leicht erraten. faust: ein sumpf zieht am gebirge hin, verpestet alles schon errungene; den faulen pfuhl auch abzuziehn, das letzte war' das hochsterrungene. bediene dich der hohen, unschatzbaren gunst und hebe dich empor: es tragt dich uber alles gemeine rasch am ather hin, so lange du dauern kannst. wir andern, rustig wie der blitz, wir nehmen den koffer in besitz. marschalk: soeben fragt der gnadigste darnach; ihr! komm nun aber und geniesse, denn die sonne scheidet bald. sie kommen roh, sie kommen rauh, in hohem sprung, in raschem lauf, sie treten derb und tuchtig auf. ist es zierlicher gang, etwa des haupts lockhaar um die blendende stirn, etwa der wanglein paar, wie die pfirsiche rot und eben auch so weichwollig beflaumt?